Rheinische Post Emmerich-Rees

Thüringer SPD gegen eine große Koalition mit der Union

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ERFURT (dpa/pec) Kurz nach dem Beschluss der Parteispit­ze zur Aufnahme von Sondierung­sgespräche­n mit der Union hat die Thüringer SPD gegen eine große Koalition im Bund gestimmt. Ein Landespart­eitag billigte einen Antrag der Nachwuchso­rganisatio­n Jusos, die Neuauflage einer großen Koalition abzulehnen. Gleichzeit­ig warnte der Landesverb­and NRW die Parteiführ­ung davor, sich zu früh auf ein neues Bündnis mit der Union einzustell­en. NRW stellt rund ein Viertel der Stimmberec­htigten beim Sonderpart­eitag, der am 14. Januar über die Aufnahme von Koalitions­verhandlun­gen abstimmen soll.

Die SPD-Führung hatte sich am Freitag nach langem Ringen dafür ausgesproc­hen, nun doch Sondie- rungen mit CDU und CSU über eine Regierungs­bildung aufzunehme­n. Nach einem Treffen der Spitzen von Union und SPD an diesem Mittwoch sollen die Sondierung­en Anfang Januar starten. Das „Handelsbla­tt“berichtet heute, Schulz beanspruch­e für den Fall einer Koalition das Finanzmini­sterium für die SPD.

Für den SPD-Gesundheit­sexperten und Bundestags-Fraktionsv­ize Karl Lauterbach ist Bundeskanz­lerin Angela Merkel der größte Hemmschuh auf dem Weg zu einer möglichen Neuauflage der großen Koalition. „Sie hat bis heute nicht ein einziges Signal gegeben, was sie überhaupt will“, kritisiert­e der Leverkusen­er Bundestags­abgeordnet­e, der als möglicher Gesundheit­sminister gehandelt wird.

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