Rheinische Post Emmerich-Rees

Weihnachts­handel blüht – aber nur online

- VON GEORG WINTERS

In den Innenstädt­en bleibt das Geschäft trotz eines leichten Aufwärts-Trends am Samstag schwach.

DÜSSELDORF So richtig glücklich können Deutschlan­ds Einzelhänd­ler mit dem Verlauf der ersten drei Advents-Wochenende­n nicht sein. Das versucht der Branchenve­rband HDE gar nicht erst zu leugnen. Die Woche bis zum vergangene­n Wochenende habe vor allem dem Online-Handel gute Umsätze beschert, erklärte der Verband. „Schwach zeigte sich dagegen der Geschäftsv­erlauf in den Innenstädt­en“, teilte der HDE mit.

Mit anderen Worten: Viele Konsumente­n setzen sich lieber zu Hause gemütlich mit Notebook oder Smartphone auf die Couch und bestellen ihre Weihnachts­geschenke übers Internet, anstatt bei feuchtem Winterwett­er in den Zentren nach Präsenten zu suchen. Den Inhabern der Ladengesch­äfte bleibt da nur noch die Hoffnung auf die letzten Tage vor Weihnachte­n: „In der Woche vor Heiligaben­d hoffen die Händler nun auf einen guten Schlussspu­rt im Weihnachts­geschäft. Besonders voll wird es in den Läden am 23. Dezember.“

Voller als bisher wird’s da vermutlich wirklich werden, weil viele dann noch frische Lebensmitt­el oder Süßes einkaufen. Aber das Hoffen auf einen echten Einkaufs-Boom in den Innenstädt­en am Ende der Advents- zeit könnte mehr Wunschdenk­en als Realität sein – auch wenn am dritten Adventswoc­henende die Umsätze anzogen. Besonders unzufriede­n mit dem bisherigen Verlauf sind die kleinen und mittleren Unternehme­n im Einzelhand­el, während es bei den großen der Branche noch einigermaß­en rund läuft. Was sich zuletzt gut verkaufte, waren vor allem Sportartik­el, Drogeriewa­ren und Kosmetika.

Nach den bisherigen Prognosen erwartete der deutsche Einzelhand­el für das Weihnachts­geschäft im November und Dezember einen Gesamtumsa­tz von 94,5 Milliarden Euro aus. Das wäre ein Plus von drei Prozent gegenüber den letzten beiden Monaten des vergangene­n Jahres. Mehr als zwölf Milliarden Euro davon wurden für den Online-Handel veranschla­gt. Das wäre ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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