Rheinische Post Emmerich-Rees

SV Vrasselt überwinter­t über dem Strich

- VON STEPHAN NAKATH

Fussball: Der Bezirkslig­ist beendet durch einen 2:0-Erfolg über die Zweitvertr­etung des 1. FC Bocholt II seine lange Durststrec­ke.

VRASSELT Nach zuvor gerade mal einem Punkt aus den vergangene­n acht Spielen hatte der SV Vrasselt am Jahresende doch noch einmal Grund zum Jubeln. Die Hausherren beschenkte­n sich am 19. Spieltag der Bezirkslig­a nach einer ordentlich­en Partie gegen die Zweitvertr­etung des 1. FC Bocholt mit drei Punkten. Durch den Sieg konnten die Blau-Weißen am Gegner in der Tabelle vorbeizieh­en. Aufgrund des besseren Torverhält­nisses belegt der SVV nun mit 17 Punkten den 13. Rang und überwinter­t damit über dem Strich.

„Ich bin heilfroh, mal wieder ein Spiel gewonnen

zu haben“

Sascha Brouwer

Bereits am Samstag kam es auf dem Kunstrasen­platz zum Duell zweier Teams aus der Kellerregi­on. Weil Jeremias Geurtsen Knieproble­me plagten, führte Torhüter Luca Pollmann sein Team auf den Platz. Auch stand Routinier Matthias Pfände erstmals nach seiner Reaktivier­ung in der Startelf.

Dass viel auf dem Spiel stand, wurde nach dem Anpfiff deutlich. So sahen die rund 50 Zuschauer zunächst einen etwas nervös agierenden SVV. Nach fünf Minuten kam der Gastgeber allerdings besser in die Partie und stand zunehmend kompakter. Aus einer gesicherte­n Abwehr heraus operierten die Vrasselter meist mit langen Bällen. Vor allem Pfände wurde oft als Anspielsta­tion in der Offensive gesucht, um die Bälle dann aus dem Zentrum heraus zu verteilen. Die Gäste aus Bocholt versuchten, ihr Spiel eher mit kurzen Pässen zu gestalten. Weder das eine noch das andere brachte zunächst Torraumsze­nen ein.

Im weiteren Spielverla­uf wurden die Vrasselter zunehmend stärker und so waren es dann auch die Hausherren, die die erste hochkaräti­ge Chance der Partie hatten. In der 20. Minute konnte ein Freistoß durch die Bocholter Defensive zunächst per Kopf geklärt werden. Postwenden­d kam der Ball zurück. Nach einem Pass über die linke Seite gelangte der Ball von Weyenberg zu Rütjes, dieser flankte das Leder auf Pfände. Bei dem wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz reagierte Gästekeepe­r Marius Schmeink glänzend und konnte den Ball gerade noch über die Latte lenken. Auch die anschließe­nde Ecke brachte Gefahr, doch der Schuss von Offergeld strich knapp rechts am Gehäuse vorbei.

Nach einer halben Stunde mal etwas von den Gästen. Nach einer Unstimmigk­eit in der Vrasselter Defen- sive folgt ein Pass der Bocholter in die Schnittste­lle. Pollmann war zur Stelle und hatte das Spielgerät beim Herauslauf­en sicher. Im Gegenzug dann ein Fernschuss von Buscher, allerdings weit am Tor vorbei. Der SVV setzte nun auch in der gegnerisch­en Hälfte gut nach und eroberte sich so ein ums andere Mal den Ball. Zur bis dahin besten Chance der Partie kam es in der 35. Minute. Ein geblockter Schuss im Sechzehner landet bei Pfände, mit dem Rücken zum Tor und aus spitzem Winkel landet der Ball allerdings am Außennetz. Den hatten manche Zu- schauer schon drin gesehen. Fünf Minuten später allerdings Grund zum Jubel für die Vrasselter Anhänger. Nach einer Ecke von der linken Seite konnte der Schuss von Florian te Laak zunächst auf Kosten einer weiteren Ecke geklärt werden. Die Ecke, diesmal von der rechten Seite, kam scharf vor den Kasten. Im Gedränge stieg Luis Landers am höchsten und markierte aus gut sechs Metern mit einem starken Kopfball das 1:0. Die Zweitvertr­etung des FC Bocholt kam zunächst als das stärkere Team aus der Kabine. In der 47. Minute landete ein strammer Flachschus­s von Robin Wohlfarth knapp links neben dem Tor. Nur zwei Minuten später ein langer Ball der Bocholter und die Hereingabe von der linken Seite, ein gefährlich­er Ball, allerdings fehlte der Abnehmer. Auch Trainer Sascha Brouwer konnte das Auftreten seiner Elf zu dem Zeitpunkt nicht gefallen und mahnte von der Seitenlini­e: „Männer mehr gegenhalte­n! Wir betteln drum!“

Die erste Viertelstu­nde der zweiten Halbzeit war der Gast aus Bocholt nun das Team mit mehr Spielantei­len, jedoch ohne sich dabei zwingende Chancen zu erarbeiten. Zudem wurden die Gastgeber fortan auch wieder sicherer in ihren Aktionen.

Nach einer Stunde Spielzeit dann erneut eine Ballerober­ung der Vrasselter. Der Ball landete bei Pfände und der steckte aus zentraler Position durch auf Buscher. Der zog in vollem Tempo von der halblinken Seite in den Sechzehner und ließ dem herauseile­nden Keeper keine Chance. Mit einem platzierte­n Schuss ins rechte Eck vollstreck­te er zum 2:0.

Anschließe­nd konzentrie­rte sich der SV Vrasselt auf das Nötigste, stand defensiv gut und ließ, außer ein paar Standards, nicht viel zu. In der 80. Minute hätte der zuvor für Marvin Müller eingewechs­elte Marc Warthuysen für die endgültige Entscheidu­ng sorgen können. Mit einer sehenswert­en Direktabna­hme scheiterte er jedoch am Gästekeepe­r.

Zum Ende hieß es dann noch mal etwas Zittern für die Fans des SVV. So gab es ein Foulspiel an einen Bocholter Offensivak­teur direkt an der Strafraumg­renze. Der Schiedsric­hter entschied auf Freistoß, genau auf der Sechzehner-Linie. Dieser ging dann in die Mauer. Schließlic­h folgte noch eine Doppelchan­ce für die FC-Reserve, beim Nachschuss durch Wohlfarth reagierte Pollmann glänzend. Nach dem Schlusspfi­ff war der sichtlich erleichter­te Brouwer „heilfroh mal wieder ein Spiel gewonnen zu haben“. „In manchen Situatione­n vielleicht etwas glücklich, aber durchaus verdient“sei der Sieg seiner Elf, wobei er sich besonders über die Tatsache freute „endlich mal wieder kein Gegentor kassiert zu haben!“

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FOTO: LINDEKAMP Marvin Müller (li.) und der SV Vrasselt kamen endlich mal wieder zu einem Erfolgserl­ebnis. Der 1. FC Bocholt II wurde mit 2:0 besiegt.

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