Das Ende der Ära Guido Dickmann beim HSC Berg
Fußball-Kreisliga A: Der 39-Jährige hört am Saisonende als Trainer der ersten Mannschaft auf. Nachfolger wird Adolf Grill.
NIEDERRHEIN (R.P.) Am 3. Juni 2018 endet beim HSC Berg eine TrainerÄra. Stolze 22 Jahre hat Guido Dickmann dann auf dem Buckel. Derzeit ist er Coach der ersten Mannschaft des HSC, die in der Fußball-Kreisliga A auf dem letzten Platz steht.
„Nach einer so langen Zeit brauche ich mal eine Pause“, sagt der 39Jährige. Mit ihm hören zum Saisonende auch Torwart-Coach Friedhelm Schröder sowie die Co-Trainer Johnny Marissink und Mike Heßling auf. Einen Nachfolger für Dickmann hat der HSC Berg bereits gefunden. Adolf Grill, in der vergangenen Spielzeit noch Co-Trainer beim Bezirksligisten Hamminkelner SV und derzeit für das Stützpunkt-Team des Jahrgangs 2005 des Fußball-Kreises Rees-Bocholt verantwortlich, übernimmt die Aufgabe. Zunächst für eine Saison und „vollkommen unabhängig von der Klasse“, so Grill. „Da ist schon eine Menge Wehmut dabei. Schließlich kenne ich fast nichts Anderes als den HSC Berg“, sagt Dickmann.
Begonnen hatte er als Fußballer beim SV Ringenberg – allerdings nur, weil es beim HSC Berg zu dem Zeitpunkt keine Jugend gegeben hatte. Nach einer Spielzeit kehrte Dickmann zurück. Als A-Jugendlicher schloss er sich noch einmal dem SV Ringenberg an. Doch danach hieß sein Verein nur noch HSC Berg. Zunächst als Spieler, danach neun Jahre als Jugend-Trainer. Es schlossen sich elf Jahre als Coach der Damen an. Nun ist Guido Dickmann in seiner zweiten Saison bei den Herren.
„Der Ausstieg zum Saisonende hat nichts mit dem Tabellenstand zu tun“. Diese Feststellung liegt Dickmann besonders am Herzen. „Irgendwann muss man mal die Reißleine ziehen und an sich denken“, sagt der HSC-Trainer. Nach der Winterpause verfolgt Dickmann allerdings noch ein ehrgeiziges Ziel. Er möchte seinem Nachfolger eine Mannschaft in der A-Liga übergeben. Bei noch zwei Nachholspielen beträgt der Rückstand des Aufsteigers zum ersten Nicht-Abstiegsplatz fünf Zähler. „Unser Tabellenplatz wird sich noch ändern. Ich freue mich auf die Arbeit nach der Pause, das wird noch sehr spannend.“Mit zwei potenziellen Neuzugängen ist der HSC im Gespräch, Namen will Dickmann noch nicht nennen. Wie er auch keine Prognose über die eigene Zukunft abgeben möchte. „Ein Leben ohne Fußball hatte ich bisher nicht. Vielleicht wird es nur eine Pause.“
Bei der Suche nach einem neuen Trainer wurde HSC-Vorsitzender Jürgen Gertzen schnell fündig. „Wir hatten ein Gespräch, dann eine Bedenkzeit übers Wochenende – anschließend war alles klar“, sagt Adolf Grill. Für den 54-Jährigen ist der HSC die erste Station als Trainer einer ersten Mannschaft.
Vor gut eineinhalb Jahren hatte der Verein schon einmal bei Grill angefragt, als ein Nachfolger für den aus beruflichen Gründen scheidenden Coach Johnny Marissink gesucht wurde. „Da war ich aber noch Co-Trainer beim Weseler SV und wollte Bernd Pagojus nicht im Stich lassen“, sagt Grill. Sein neues Team hat er beim 0:5 gegen Borussia Bocholt beobachtet. „Nach der Pause werde ich sicherlich häufiger da sein“, sagt der 54-Jährige.