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Neujahrsdr­ehen in Elten: 2018 wird stürmisch

- VON MONIKA HARTJES emmerich@rheinische-post.de 02822 922070 www.facebook.com/rp.emmerich rp-online.de/whatsapp 02822 922075

Es ist eine schöne Tradition: Am ersten Tag des neuen Jahres drehen sich die Flügel und verraten, wie das neue Jahr wird. Gestern liefen die Flügel auf Maximaldre­hzahl – ein turbulente­s Jahr steht bevor.

ELTEN Das Jahr 2018 wird stürmisch – in der Politik und in der Gesellscha­ft. Das „prophezeit­e“der Müller Frank Heeren beim traditione­llen Neujahrsdr­ehen an der Eltener Mühle. „Bereits im letzten Jahr hatte ich das vorausgesa­gt und das Jahr 2017 war recht stürmisch mit den Flüchtling­en, den Wahlen und Trump in Amerika“, sagte der Müller. Und auch an diesem Neujahrsta­g lief die Mühle am Möllenbölt, selbst ohne Segel, fast in maximaler Drehzahl – ein Zeichen für stürmische Zeiten. Auch wenn das Wetter windig war, so nutzte doch so mancher das trockene, zeitweise sogar sonnige Wetter am NeujahrsNa­chmittag zu einem Spaziergan­g und besuchte die Mühle, die von 13 bis 16 Uhr geöffnet hatte. So auch Christian und Nicole Malik aus Hüthum, die mit ihren Kindern und ihrem Besuch aus Hamburg eine Mühlenbesi­chtigung mitmachten.

„Die alte Technik ist fasziniere­nd“, sagte Gast Torsten Peters aus Hamburg. „Mir gefällt die Mühle“, meinte auch sein neunjährig­er Sohn Tarek. Sogar bis unters Dach der Mühle durften die Besucher diesmal hinauf. Aber vorher mussten sie die „Mühle einfangen“, das heißt die Flügel festsetzen, denn sonst kann es in der Mühlenkapp­e gefährlich werden.

Im MühlenCafé hatte die neue Betreiberi­n Sandy Jansen für Erbsensupp­e nach Großmutter­s Art, Waffeln und entspreche­nden Getränken gesorgt. Der 1. Januar war gleichzeit­ig ihr erster Arbeitstag, an dem sie alle Hände voll zu tun hatte, weil sich eine Gruppe Eltener zum Brunch angesagt hatte. Für Feste aller Art, vom Geburtstag bis zur Kommunion, vom Klassentre­ffen bis zur Babyparty, aber auch für den Beerdigung­skaffee, eignet sich die kleine, aber feine Lokalität. „Wir bereiten auch Frühstücke in verschiede­nen Variatione­n für außer Haus zu“, sagte die leidenscha­ftliche Bäckerin, die alle Kuchen selbst herstellt.

61 Mal war die Gerritzen-Mühle im Jahr 2017 an Sonn- und Feiertagen geöffnet. An den Sonntagen kamen 1650 Besucher. Zu den Events wie Neujahrsdr­ehen, Mühlentag zu Pfingsten und Novemberle­uchten wurden dann noch mal weit über 2000 Besucher gezählt. 221 Stunden war das Mühlendenk­mal geöffnet, davon gab es 191 Drehstunde­n, in denen die Flügel in Bewegung waren. Sechs Mal führten die Müller Workshops mit Kindergart­en- und Schulkinde­rn durch, in denen Korn gemahlen und danach daraus auch Pfannkuche­n oder Waffeln gebacken wurden. „Zwei Emmericher Schulen haben uns als Projekt mit in den Lehrplan aufgenomme­n“, erzählte Müller Frank Heeren. Außerdem wurde ein Wochenend-Workshop für Erwachsene angeboten und realisiert.

Groß war die Freude, als der Müller-Beruf vor rund zwei Wochen zum Unesco-Weltkultur­erbe ernannt wurde. Die Niederländ­ische Gilde der Müller, der die vier Müller der Eltener Mühle angehören, hatte das beantragt. „Als ich Mitte Dezember hörte, dass der Antrag angenommen wurde, bin ich zur Mühle gefahren und habe mit den Flügeln gleich die Freuden-Schere gestellt“, sagte Heeren.

Auch Emmerichs Bürgermeis­ter Peter Hinze besuchte gestern die Mühle und wünschte allen Gästen ein gutes Jahr mit ganz vielen persönlich­en Glücksmome­nten. „Die Veranstalt­ungen in der Mühle sind über die Grenzen Emmerichs hinaus bekannt“, sagte er und freute sich über die neue Pächterin des Cafés, gerade auch für die Hochzeiten, die in der Mühle gefeiert werden können. Touristikc­hefin Dr. Manon Loock-Braun sagte, dass die Mühle bei den Touristen sehr beliebt sei. „Wir haben jetzt vier ausgebilde­te Müller und die Mühle war noch nie so gut in Schuss wie jetzt. Im März/ April wird das hölzerne Mühlenkreu­z überprüft und renoviert“, sagte sie.

Auch wenn das Wetter windig war, nutzte so mancher das zeitweise sonnige Wetter am Neu

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