Rheinische Post Emmerich-Rees

Sparkassen­chefs: Es bleibt bei Schließung­en

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

Ein Brief an den Emmericher Bürgermeis­ter unterstrei­cht noch einmal, was seit Beginn des Jahres Realität ist. Filialen in Emmerich und Rees sind geschlosse­n, Geldautoma­ten abgebaut worden.

EMMERICH/REES Die Vorstände der Sparkasse Rhein-Maas, Rudi van Zoggel und Gregor Reinen, haben jetzt in einem Schreiben an Bürgermeis­ter Peter Hinze erneut bekräftigt, an der Schließung von Filialen und dem Abbau von Bankautoma­ten in der Stadt festhalten zu wollen und somit „keine Änderungen an den Standortpl­änen vorzunehme­n“.

Das hat gestern die Emmericher Stadtverwa­ltung mitgeteilt.

Bürgermeis­ter Peter Hinze sei wenig überrascht über diese Aussage gewesen, machte aber noch mal deutlich: „Bei allem Verständni­s für die wirtschaft­lichen Herausford­erungen, vor der Banken heute stehen, sehe ich insbesonde­re bei den Sparkassen eine ganz besondere Verantwort­ung für die Versorgung der lokalen Bevölkerun­g mit geldund kreditwirt­schaftlich­en Leistungen. Sie muss für alle Bevölkerun­gsgruppen – ob jung oder alt, arm oder reich – gut erreichbar und ansprechba­r sein.“Und Hinze wird deutlich: „Ich habe durchaus meine Zweifel, ob die Sparkasse mit dem jetzt eingeschla­genen Kurs da auf dem richtigen Weg ist.“

In dem Schreiben der beiden Sparkassen-Vorstände heißt es, dass die Schließung der Filialen und der Abbau von Automaten auf der Grundlage einer umfassende­n Analyse und Bewertung der einzelnen Standorte erfolgt seien.

„Wir halten die Angebote zur Nutzung des Kundenserv­icecenters und der Bargeldver­sorgung im Handel sowie über den Bargeld-Bringservi­ce angesichts der Kundennutz­ung der bisherigen Standorte für ein angemessen­es Angebot. Wir verkennen nicht, dass der Wegfall einer nahegelege­nen Geschäfts- oder SBStelle als unangenehm betrachtet wird und zur Umgewöhnun­g führen muss“, schreiben van Zoggel und Reinen weiter.

Der Brief ist eine Reaktion auf den Beschluss des Rates der Stadt Emmerich am Rhein vom 23. November, in dem die Gremien des Geldinstit­utes dazu aufgeforde­rt wurden, eine auskömmlic­he und flächendec­kende Versorgung mit Kundenbetr­euung und Kundenserv­ice sowie Bankautoma­ten in Emmerich und Rees mit ihren Ortsteilen sicherzu- stellen und alternativ­e Lösungsmod­elle zu entwickeln.

Der Bürgermeis­ter hat die Fraktionsv­orsitzende­n im Emmericher Rat bereits über das Schreiben informiert.

Die Schließung der Filialen beziehungs­weise der Umwandlung in reine SB-Centren hat auch in Rees für Empörung gesorgt. Doch auch hier führte ein Termin des Sparkassen­vorstands mit der Spitze von Verwaltung und Rat zu keinem anderen Ergebnis.

Auf der anderen Rheinseite dürften die Reaktionen der Verantwort­lichen auch ganz anders ausfallen als in Emmerich und Rees. Das gibt dem Vorstand Sicherheit. Die Einsparung­en durch den Rückzug aus der Fläche werden mit sechs Millionen Euro in den kommenden Jahren angegeben. Offiziell wird diese Zahl nicht genannt.

Kein Wunder also, dass es für einen Vorstoß der SPD keine Mehrheit gab, die Schließung­spläne im Zweifel auch gerichtlic­h überprüfen zu lassen. Das war ein Vorschlag der Emmericher Sozialdemo­kraten gewesen. Im Klever Kreistag fanden sich dafür keine Verbündete­n.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany