RV Lippe-Bruch Gahlen zieht eine positive Bilanz
Das Reitturnier Gahlen 2018 war erneut ein großer Erfolg für den Ausrichter, der aber auch Verbesserungsbedarf sieht.
NIEDERRHEIN (nip) Das Aufräumen hinterher ist oft lästig, gehört aber zur Party dazu. Wenn die Feier Spaß gemacht hat, geht die Arbeit immerhin ein wenig leichter von der Hand. In Gahlen bauten sie am Tag nach dem großen Springturnier die Infrastruktur ab, die am Wochenende mehr als 8000 Besucher nutzten – und waren dabei vergnügt. „Wir haben ein schönes Turnier erlebt, bei dem einiges gut zusammengepasst hat“, sagte Christiane Rittmann gestern in einer Arbeitspause.
Die Bilder von Gahlen 2018 leuchten in den Erinnerungen der Vorsitzenden des RV Lippe-Bruch noch in hellen Farben. Insbesondere an den Großen Preis, den sportlichen Höhepunkt am Samstagabend, denkt Rittmann gerne zurück: „Das Starterfeld war vielleicht das beste in meiner Zeit als Vorsitzende.“Seit 2010 führt Rittmann den Verein, der in diesem Jahr dank der vielfach gelobten Bedingungen eine hochklassige Mischung an nationalen und internationalen Reitern anlockte.
Siegerin Charlotte Bettendorf aus Luxemburg hatte sich kurz nach ihrem zweiten Triumph in Gahlen beeindruckt von der Begeisterungsfähigkeit der rund 3000 Zuschauer beim Großen Preis gezeigt. „Die Sportler merken, wenn die Leute mitgehen. Wir hatten ein tolles Publikum“, sagte Rittmann.
Neben dem ausverkauften Haus am Samstagabend freute sich die Vereinschefin auch über den guten Besuch am Freitagabend, an dem die Organisatoren das Programm ein wenig entzerrt hatten. Die Springprüfung der Klasse M** für sieben- und achtjährige Pferde wurde auf den Samstagmorgen gelegt. „Freitag war es deswegen nicht ganz so hektisch“, stellte Rittmann fest. Voll auf den Rängen war es dank des zum zweiten Mal ausgetragenen Mannschaftsspringens dennoch. „Die Vereine kommen mit ihren Fanclubs. Der Wettbewerb etabliert sich“, so die Vorsitzende.
Einzig am Sonntag blieben die Zuschauerzahlen ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Die Premiere der veränderten Indoor-Vielseitigkeitsprüfung am Vormittag, bei der eine dem Stilspringen ähnliche Wertung statt der reinen Zeit die Platzierungen bestimmte, sah Rittmann kritisch: „Für die Zuschauer ist das neue Format nicht gut. Der Wertungsmodus ist für viele Besucher, die nicht aus dem Reitsport kommen, kaum nachvollziehbar. Und die Action fehlt.“Die Atmosphäre in der vorher stimmungsvollen Prüfung habe darunter gelitten.
Die neue Vorgabe der Deutschen Reiterlichen Vereinigung soll die Sicherheit bei Hallenritten über Naturhindernisse erhöhen. „Wir wer- den in Gesprächen ausloten, was daran verändert werden könnte“, kündigte Rittmann an. Auch Vielseitigkeits-Spezialist Jens Hoffrogge sah nach dem Pilotprojekt Optimierungsbedarf. Der Gahlener hatte seinen großen Auftritt beim Heimturnier jedoch bereits am Samstagabend nach dem Großen Preis. Seine Show „Der bewegliche Parcours“, in der er und sein Pferd Asagao mit LED-Bändern ausgestattet in der dunklen Halle über erleuchtete Hindernisstangen sprangen, kam auch bei Rittmann gut an. „Diese Nummer war etwas Besonderes.“
Die Vorsitzende sprach den vielen Mitarbeitern ihren Dank aus: „Ob in der Küche, auf dem Parkplatz oder in der Halle: Ich ziehe meinen Hut vor unseren Helfern. Niemand hat die Nerven verloren, obwohl es stressige Situationen gab.“