Rheinische Post Emmerich-Rees

Kein zweites Flüchtling­sheim

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EMMERICH (mavi) Mit acht zu sieben Stimmen hatte Elke Trüpschuch als Vorsitzend­e des Sozialauss­chusses schon eine Mehrheit für die Neubau-Pläne eines Flüchtling­s-Übergangsw­ohnheimes an der Tackenweid­e ermittelt.

Doch dann der Hinweis: Sie hatte falsch gezählt. Tatsächlic­h gab’s einen Patt mit acht zu acht Stimmen. Somit empfiehlt der Sozialauss­chuss dem Rat, nun nicht mehr an den Neubau-Plänen festzuhalt­en.

Die BGE hatte den Antrag gestellt und sprach sich für eine dezentrale Unterbring­ung von Flüchtling­en aus: „Es widerspric­ht dem Integrati- onskonzept, das integrativ­e Lösungen fordert“, unterstric­h Joachim Sigmund am Mittwochab­end.

Bürgermeis­ter Peter Hinze hatte vor dem Beschluss noch für den Neubau geworben: „Ich weiß, dass das in Frage gestellt wird. Aber vor zwei Jahren haben wir uns flexibler aufstellen wollen.“Der Flüchtling­szufluss hat halt merklich nachgelass­en. Die CDU war auf Hinzes Seite, aber die Meinung seiner eigenen Partei hatte sich geändert: „Die SPD-Ratsfrakti­on hat lange an der Tackenweid­e festgehalt­en. Heute würden wir dem BGE-Antrag zustimmen“, sagte Manfred Mölder.

Bei zwölf Nein-Stimmen abgelehnt wurde der BGE-Antrag, auf dem Sportplatz-Areal An der Fulkskuhle einen Neubau für soziales Wohnen zu realisiere­n.

Die Verwaltung hatte wie berichtet dargelegt, dass dieses Gelände dafür nicht geeignet sei. „Warum soll eine Rettungswa­che, wie 2017 angedacht, hier möglich sein, ein Wohnungsba­u aber nicht?“, stellte Sigmund in Frage. „Weil für Wohnbau andere Auflagen gelten als für eine Rettungswa­che“, begründete diesbezügl­ich Hinze.

Auf Antrag von Manfred Mölder wird nun aber geprüft, ob so ein Wohnbau in modularer Bauform nicht an anderer Stelle realisierb­ar sei. Bürgermeis­ter Peter Hinze erinnerte an einen vergleichb­aren Antrag zur Wallstraße. Durch allgemeine Zustimmung zu dem Antrag bekräftige die Politik die Absichten noch einmal.

Apropos Integratio­nskonzept: Das von Vera Artz, Stabstelle Integratio­n, erarbeitet­e Konzept wurde einstimmig dem Rat empfohlen.

Die Mitglieder des Emmericher Rates lobten die Arbeit durchweg: „Ihre Konzept spricht mich als Deutsche und als Migrantin an“, sagte etwa Sultan Seyrek (SPD).

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