Sturmschäden: Besser nicht in den Wald gehen
Folgen des Sturmtiefs „Friederike“: In Emmerichs Wäldern sorgen noch viele Äste und Bäume für Gefahr. Revierförsterin Ingrid Dohmen und die Stadt warnen davor, in nächster Zeit Waldgebiete zu betreten.
EMMERICH Ingrid Dohmen muss auf der Hut sein: Die Revierförsterin, die auch für Emmerichs Waldgebiete zuständig ist, erfasst momentan die Schäden, die „Friederike“am letzten Donnerstag in den Wäldern angerichtet hat. Eine gefährliche Aufgabe, denn Kronenteile, Äste und sogar ganze Bäume können auch jetzt noch umstürzen – selbst bei vermeintlicher Windstille.
Am Montag kam auf diese Weise ein Waldarbeiter in Gelsenkirchen bei Aufräumarbeiten ums Leben, in Hamm wurde eine Spaziergängerin schwer verletzt. Zusammen mit der Stadt Emmerich warnt Ingrid Dohmen deshalb davor, momentan in den Wald zu gehen: „Das kann auch in den nächsten Wochen noch lebensgefährlich sein“, sagt Stadtsprecher Tim Terhorst.
Wie groß die Schäden sind, die „Friederike“in Emmerichs Wäldern angerichtet hat, lässt sich momentan noch nicht abschätzen. Klar ist nur: „Sie sind beträchtlich. Aber anders als bei ,Kyrill’ oder den Sommerstürmen 2010 und 2011 gibt es diesmal keine Schwerpunkte, sondern viele, breit gestreute Schäden“, weiß Terhorst.
Laub und Nadelhölzer seien gleichermaßen betroffen. In Hüthum sei etwa gleich eine ganze Reihe von Eichen vom Sturm umgeworfen worden, in anderen Waldstücken wurden Kiefern umgeknickt.
Und auch wenn Holz dafür momentan im Überfluss vorhanden zu sein scheint: Revierförsterin Ingrid Dohmen gibt derzeit keine Erlaubnis, um Kaminholz aus den Wäldern zu holen. Denn auch das ist zu gefährlich: „Abgesehen von der Gefahr, die jedem, der den Wald betritt, von oben droht, sind auch Sägearbeiten an am Boden liegenden Bäumen riskant“, sagt Terhorst. Äste und Kronen umgestürzter Bäume stünden oftmals unter hoher Spannung und könnten beim Sägen durch die Luft katapultiert werden. „Deshalb dürfen dafür momentan nur Profis in die Waldgebiete“, so Terhorst weiter.
Der Landesbetrieb Wald und Holz geht davon aus, dass es unter Umständen noch Monate dauern kann, bis alle Gefahren in den Wäldern beseitigt sind. Nach Angaben der LVMVersicherung aus Münster ist der angerichtete Schaden bei „Friederike“ähnlich hoch wie bei „Kyrill“vor elf Jahren. NRW war letzte Woche am stärksten betroffen. Schwerpunkte waren das Münsterland, aber auch der Niederrhein: Auf die Kreise Wesel und Kleve entfallen laut LVM rund 2450 Schadensmeldungen.