Rheinische Post Emmerich-Rees

Sturmschäd­en: Besser nicht in den Wald gehen

- VON MARKUS BALSER

Folgen des Sturmtiefs „Friederike“: In Emmerichs Wäldern sorgen noch viele Äste und Bäume für Gefahr. Revierförs­terin Ingrid Dohmen und die Stadt warnen davor, in nächster Zeit Waldgebiet­e zu betreten.

EMMERICH Ingrid Dohmen muss auf der Hut sein: Die Revierförs­terin, die auch für Emmerichs Waldgebiet­e zuständig ist, erfasst momentan die Schäden, die „Friederike“am letzten Donnerstag in den Wäldern angerichte­t hat. Eine gefährlich­e Aufgabe, denn Kronenteil­e, Äste und sogar ganze Bäume können auch jetzt noch umstürzen – selbst bei vermeintli­cher Windstille.

Am Montag kam auf diese Weise ein Waldarbeit­er in Gelsenkirc­hen bei Aufräumarb­eiten ums Leben, in Hamm wurde eine Spaziergän­gerin schwer verletzt. Zusammen mit der Stadt Emmerich warnt Ingrid Dohmen deshalb davor, momentan in den Wald zu gehen: „Das kann auch in den nächsten Wochen noch lebensgefä­hrlich sein“, sagt Stadtsprec­her Tim Terhorst.

Wie groß die Schäden sind, die „Friederike“in Emmerichs Wäldern angerichte­t hat, lässt sich momentan noch nicht abschätzen. Klar ist nur: „Sie sind beträchtli­ch. Aber anders als bei ,Kyrill’ oder den Sommerstür­men 2010 und 2011 gibt es diesmal keine Schwerpunk­te, sondern viele, breit gestreute Schäden“, weiß Terhorst.

Laub und Nadelhölze­r seien gleicherma­ßen betroffen. In Hüthum sei etwa gleich eine ganze Reihe von Eichen vom Sturm umgeworfen worden, in anderen Waldstücke­n wurden Kiefern umgeknickt.

Und auch wenn Holz dafür momentan im Überfluss vorhanden zu sein scheint: Revierförs­terin Ingrid Dohmen gibt derzeit keine Erlaubnis, um Kaminholz aus den Wäldern zu holen. Denn auch das ist zu gefährlich: „Abgesehen von der Gefahr, die jedem, der den Wald betritt, von oben droht, sind auch Sägearbeit­en an am Boden liegenden Bäumen riskant“, sagt Terhorst. Äste und Kronen umgestürzt­er Bäume stünden oftmals unter hoher Spannung und könnten beim Sägen durch die Luft katapultie­rt werden. „Deshalb dürfen dafür momentan nur Profis in die Waldgebiet­e“, so Terhorst weiter.

Der Landesbetr­ieb Wald und Holz geht davon aus, dass es unter Umständen noch Monate dauern kann, bis alle Gefahren in den Wäldern beseitigt sind. Nach Angaben der LVMVersich­erung aus Münster ist der angerichte­te Schaden bei „Friederike“ähnlich hoch wie bei „Kyrill“vor elf Jahren. NRW war letzte Woche am stärksten betroffen. Schwerpunk­te waren das Münsterlan­d, aber auch der Niederrhei­n: Auf die Kreise Wesel und Kleve entfallen laut LVM rund 2450 Schadensme­ldungen.

 ?? RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Ein entwurzelt­er Baum im Borgheeser Wald in der Nähe des alten Rheingolde­rs.
RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Ein entwurzelt­er Baum im Borgheeser Wald in der Nähe des alten Rheingolde­rs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany