Rheinische Post Emmerich-Rees

Zahl der Abschiebun­gen ging 2017 deutlich zurück

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BERLIN (dpa) Die Zahl der Abschiebun­gen ist im vergangene­n Jahr deutlich gesunken. 2017 wurden 23.966 Flüchtling­e in ihre Heimatländ­er zurückgebr­acht – das waren 5,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Ein Sprecher des Bundesinne­nministeri­ums bestätigte einen Bericht der „Bild am Sonntag“. Unter den Abgeschobe­nen waren 60 Gefährder, denen die Sicherheit­sbehörden einen Terroransc­hlag zutrauen.

Der Ministeriu­mssprecher begründete den Rückgang mit einem Sondereffe­kt. 2016 seien noch viele Flüchtling­e in Balkan-Staaten zurückgebr­acht worden. Diese Rückführun­gen seien im Vorjahr zu einem großen Teil abgeschlos­sen worden. Daher sei es ein „beachtlich­er Erfolg“, dass 2017 eine ähnlich hohe Zahl von Abschiebun­gen erreicht worden sei.

Im vergangene­n Jahr habe Deutschlan­d vor allem bei der Abschiebun­g in „schwierige­re Herkunftsl­änder“wie Marokko, Algerien und Tunesien erhebliche Fortschrit­te verzeichne­t, sagte der Sprecher.

Vor zwei Wochen hatte das Bundesinne­nministeri­um noch von etwa 26.000 Abschiebun­gen für das Jahr 2017 gesprochen. Dies sei eine vorläufige Zahl gewesen, entschuldi­gte der Sprecher die Abweichung. Laut „Bild am Sonntag“erfolgten 98 Prozent der Abschiebun­gen mit dem Flugzeug. Die Bundespoli­zei habe für die Miete der Flieger im vergangene­n Jahr elf Millionen Euro bezahlt.

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