Rheinische Post Emmerich-Rees

Berlinale sollte eine Dreierspit­ze bekommen

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MÜNCHEN/BERLIN (dpa) Der Chefposten bei der Berlinale sollte nach Ansicht des langjährig­en Präsidente­n der Filmfestsp­iele von Cannes, Gilles Jacob, ausgeschri­eben werden. „Ein richtiger Wettbewerb um den Posten wäre gut, für den die erforderli­chen Qualifikat­ionen dann ausgeschri­eben werden“, sagte Jacob (87) der „Süddeutsch­en Zeitung“. Dann sollte eine Jury eine Shortlist erstellen – „eine Jury, die jenseits aller Vetternwir­tschaft und ohne Druck arbeitet“. Man sollte auch keine Angst davor haben, einen Europäer zu berufen, „wenn er oder sie dreisprach­ig ist und nach Berlin zieht“, empfahl Jacob. Berlinale-Chef Dieter Kosslick (69) war vergangene­s Jahr unter Druck geraten. Kritiker forderten einen Neustart des Festivals und Transparen­z bei der Neubesetzu­ng der Leitung. Kosslick hat bereits deutlich gemacht, dass er nach dem Ende seines Vertrages im Mai 2019 nicht mehr für eine Leitungsfu­nktion zur Verfügung stehen werde. Jacob sagte, es sei nicht mehr möglich, ein großes Filmfestiv­al alleine zu führen. „Ideal wäre ein Dreiergesp­ann: ein Präsident, ein künstleris­cher Leiter und ein Generalsek­retär, der für Verwaltung und Finanzen zuständig ist.“Der künstleris­che Leiter sollte nur für einige Jahre berufen werden, da seine Macht groß sei. Jacob amtierte von 2001 bis 2014 als Präsident in Cannes. Die Berlinale geht vom 15. bis 25. Februar.

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