Aubameyang enttäuscht bei Rückkehr ins Dortmunder Team
Der Gabuner bleibt beim glücklichen 2:2 gegen Freiburg unauffällig. Ein Verkauf bis Ende Januar scheint alternativlos.
DORTMUND Pierre-Emerick Aubameyang soll in dieser Woche „sensationell trainiert“haben. Das hat Dortmunds Manager Michael Zorc verraten. Nachzuprüfen ist es nicht. Sein Spiel gegen den SC Freiburg war nicht direkt sensationell. Das war für gut 80.000 Zuschauer im Stadion zu erkennen. Der Gabuner hatte beim am Ende glücklichen 2:2 (der Ausgleich für den BVB fiel in der Nachspielzeit) eine Handvoll Ballkontakte und betrieb läuferisch sicher nicht den höchsten Aufwand. Er war vergleichsweise unsichtbar.
Trotzdem war Aubameyang auch am Samstag das große Dortmunder Thema. Bereits seine Nominierung für die Startelf bot Gesprächsstoff, weil er wegen zahlreicher Mätzchen bei den ersten beiden Partien des Jahres gar nicht erst im Aufgebot gewesen war. Während sich viele wunderten, urteilte Mittelfeldspieler Nuri Sahin betont sachlich: „Die Entscheidung trifft der Trainer, das haben wir zu respektieren.“Vielleicht war es das letzte Mal, dass Sahin die Aufstellung des Mittelstürmers zu respektieren hat. Denn der Wechsel zum FC Arsenal kann auf jeden Fall noch bis zum Ende der Transferfrist am Mittwoch über die Bühne gehen – wie Aubameyang das offenbar von Herzen wünscht.
Dortmund erwartet dem Vernehmen nach eine Ablösesumme von 70 Millionen Euro. Bislang bietet Arsenal angeblich nicht mehr als 50 Millionen Euro. Zorc stellte die Dortmunder Verhandlungsposition auch dem TV-Publikum vor: „Entweder unsere Forderungen werden erfüllt, oder Aubameyang spielt bis zum Sommer in Dortmund.“Sollte er so weiter spielen wie gegen Freiburg, wird das den Dortmundern nicht unbedingt weiterhelfen. Das Ziel des BVB hat sich nämlich auch durch die Punkteverluste im neuen Jahr nicht geändert. Sahin betonte: „Als Borussia Dortmund müssen wir in die Champions League. Aber unsere Ergebnisse passen nicht.“ Gegen die aufopferungsvoll und geschickt verteidigenden Freiburger gab es ganz wenige Möglichkeiten für die fußballerisch äußerst mäßigen Dortmunder.
Aubameyang wurde vom Freiburger Mittelstürmer-Kollegen Nils Petersen in den Schatten gestellt. Der Kapitän der Gäste führte nicht nur die Abwehrarbeit seiner Mannschaft an, er erzielte auch beide Treffer seines Teams. Beim ersten zum 1:1-Ausgleich drückte er einen Rückpass von Janik Haberer aus kurzer Distanz in die kurze Ecke. Sein zweiter Treffer war ein Kunstwerk. Nach einem höchst überflüssigen Ballverlust von Sahin hob er den Ball gedankenschnell aus einer Entfernung von 40 Metern ins Netz. Das war die Führung zum 2:1. Weil sie nicht bis zum Schlusspfiff hielt, war Petersen nicht rundherum glücklich. „Vorher hätten wir für einen Punkt unterschrieben, aber wenn man den Ausgleich in der Nachspielzeit kassiert, ist man natürlich nicht begeistert“, sagte er.