Marleen Ruß aus Hüthum eine der besten Melkerinnen
Die 22-Jährige aus Hüthum vertritt NRW beim Bundesmelkwettbewerb im April.
EMMERICH (seul) Die großen Kulleraugen sind schon verführerisch. Ihr ruhiges Gemüt macht sie einfach liebenswert. Kein Wunder, dass sich Marleen Ruß einen beruflichen Alltag rund um ein Tier gut vorstellen kann: die Milchkuh. Die 22-Jährige ist neben ihrer Ausbildung an der Fachschule für Agrarwirtschaft auch oft in Stallungen zu finden. „Ich bin mit Milchkühen aufgewachsen“, sagt sie. Marleen Ruß’ Eltern haben einen Milchviehbetrieb mit knapp 170 Tieren in Hüthum. Außerdem hilft die Hüthumerin auf einem Milchviehbetrieb in Grietherbusch aus. Ihr Wissen rund um Milch, Euter und Tier zahlte sich nun aus. Denn beim siebten Melkwettbewerb der Landwirtschaftskammer NRW hat Ruß den dritten Platz belegt.
Insgesamt vier Teilnehmerinnen und 14 Teilnehmer mussten im Landesentscheid beweisen, wie gut sie mit Kühen und moderner Melktechnik umgehen können. „Bewertet wurden die praktische Melkarbeit im Melkstand, Milchhygiene und Eutergesundheit sowie Fachkenntnisse in der Milchproduktion“, erklärt Ruß. Dank ihres dritten Platzes in NRW wird die Hüthumerin Ende April das Land NordrheinWestfalen beim Bundesmelkwettbewerb der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft vertreten, der im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Echem in Niedersachsen stattfindet. Ob dafür trotz aller Er- fahrung noch geübt wird? „Auf jeden Fall“, sagt die angehende staatlich geprüfte Agrarbetriebswirtin. Denn einfach sei das, was dort gefordert wird, sicher nicht. Vor allem die Begegnung mit der Kuh sei nicht zu unterschätzen. „Jedes Tier ist schließlich anders. Zuhause kenne ich die Kühe. Aber beim Wettbewerb sind sie fremd“. So empfiehlt sich erst einmal eine „nette“Begrüßung mit dem Tier, bevor es ans Euter zum Testen der Gesundheit und Qualität der Milch und ans Melken geht. Letzteres ist aber nicht via Hand zu erledigen, sondern mit der Maschine. „Eben so, wie es auch auf den Höfen ist“, erklärt Ruß. Per Hand zu melken, „ist einfach mega anstrengend“, weiß sie aus eigener Erfahrung.