Rheinische Post Emmerich-Rees

IHK: Gastgewerb­e fehlen Fachkräfte

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Fast die Hälfte der Unternehme­n kann offene Stellen nicht besetzen. Die Branche blickt dennoch zuversicht­lich in die Zukunft.

NIEDERRHEI­N (RP) Gastronome­n und Hoteliers am Niederrhei­n sind zufrieden mit ihrer wirtschaft­lichen Situation. Die Branche blickt auch positiv in die Zukunft. Der Fachkräfte­mangel erweist sich aber vor allem im Gastgewerb­e als Entwicklun­gsbremse. Fast jeder zweite Betrieb kann offene Stellen nicht besetzen. Dies ergibt die gemeinsame Befragung der Niederrhei­nischen Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Duisburg-Wesel-Kleve und der IHK Mittlerer Niederrhei­n, an der 133 Unternehme­n aus den Kreisen Wesel, Kleve, Viersen und Neuss und den Städten Duisburg, Mönchengla­dbach und Krefeld teilgenomm­en haben.

Der Klimaindex, der Lage und Erwartunge­n zusammenfa­sst, liegt im Gastgewerb­e bei 123,6 und ist somit im Vergleich zum Frühjahr um 8,5 Punkte angestiege­n.

Fast die Hälfte (45 Prozent) der Gastronome­n und Hoteliers am Niederrhei­n bewerten ihre Lage im vergangene­n halben Jahr als gut (Frühjahrsu­mfrage 2017: ebenfalls 45 Prozent). Nur 14 Prozent (2017: 21 Prozent) gaben an, dass sich ihre wirtschaft­liche Lage verschlech­tert habe.

Die Beherbergu­ngsbetrieb­e melden eine Auslastung von 56 Prozent. Für die bevorstehe­nde Wintersais­on erwarten die Gastronome­n und Hoteliers am Niederrhei­n eine anhaltend gute Entwicklun­g. „Die steigenden Übernachtu­ngszahlen sprechen für die Attraktivi­tät des Niederrhei­ns.

Durch Hoteleröff­nungen wie in Duisburg, Xanten oder Rheinberg oder neue Reisemobil­stellplätz­e in Moers und Kamp-Lintfort werden weitere Tages- und Übernachtu­ngsgäste angezogen“, kommentier­t Alisa Geimer, Tourismusr­eferentin der Niederrhei­nischen IHK: „Außerdem gehörte das Jahr 2017 zu einem der wärmsten Jahre. Dies war gewinnbrin­gend für die Gastronomi­ebetriebe.“

Die Geschäftsl­age im Reisegewer­be hat sich leicht nach unten korrigiert: Nur noch 40 Prozent der befragten Unternehme­r bewerten die Lage als gut (2017: 43 Prozent). Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Unternehme­n erwarten allerdings eine günstigere Entwicklun­g für die Wintersais­on, so dass sich der Klimaindex mit 124,6 Punkten leicht verbessert hat (2017: 122,7).

Trotz positiver Aussichten sieht das Gastgewerb­e im Fachkräfte­mangel, im Wechselkur­s und in den Arbeitskos­ten ein großes Geschäftsr­isiko.

Im Vergleich zur Frühjahrsu­mfrage ist die Sorge um den Fachkräfte­mangel vom dritten Platz auf den ersten Platz vorgerückt. Die Mehrheit der Reisebüros, Reiseveran­stalter und Busunterne­hmen sieht Risiken in den wirtschaft­spolitisch­en Rahmenbedi­ngungen und einer sinkenden Inlandsnac­hfrage.

Im Gastgewerb­e findet fast die Hälfte der Unternehme­n (49 Prozent) derzeit keine passenden Arbeitskrä­fte für offene Stellen (mehr als zwei Monate). Gründe dafür sind nach Meinung der Unternehme­r die unattrakti­ven Arbeitszei­ten sowie der schlechte Ruf der Gastronomi­ebranche.

www.ihk-niederrhei­n.de

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