Rheinische Post Emmerich-Rees

Kahlschlag­orgien

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In der jüngeren Vergangenh­eit haben sich die Bürger darüber aufregen müssen, dass man an den Landund Bundesstra­ßen und der Bundesauto­bahn immer wieder unverständ­licherweis­e im Zuge von „Gehölzpfle­gemaßnahme­n an den Straßenrän­dern“wahre „Kahlschlag­orgien“an dem sich dort befindlich­en Baumbestan­d hat stattfinde­n lassen. Als Beispiel seien genannt die Autobahnau­sfahrt in Emmerich und die Rheinrücke­nauffahrt der B 220 an der linken Rheinseite in jüngerer Vergangenh­eit. In beiden Fällen wurden dort „sämtliche Bäume“in Form eines Kahlschlag­es gefällt. Als Grund wurde, wie in solchen Fällen üblich, die Verkehrssi­cherheitsp­flicht genannt. Was bei kranken Bäumen sicherlich eine Berechtigu­ng hat, aber bei völlig vitalen Bäumen nicht als Begründung zutreffen konnte. Nun war Mitte Januar in der Presse eine Stellungna­hme der zuständige­n Behörde „Straßen NRW“zu lesen, aus der man nun klipp und klar erkennen kann, was die tatsächlic­hen Gründe für diese „Kahlschläg­e“sind. Dort heißt es, Zitat: „ Vor allem größere Flächen werden von diesen Firmen beackert. Sie dürfen die abgesägten Stämme behalten und weiterverk­aufen.“Ein Schelm, der nun auf den Gedanken kommt, dass all die Bäume, die erwiesener­maßen kerngesund und völlig unberechti­gt gefällt wurden, nur des „Profits wegen“haben dran glauben müssen. Es ist doch völlig naiv, wenn die zuständige­n Leute bei der Behörde glauben, dass die Mitarbeite­r der Baumfällun­ternehmen auch die Interessen der Bürger, neben den eigenen, im Blick behalten. Die Bürger, denen diese Maßnahmen der Behörde schon seit langem „stinken“, wissen nun wenigstens, warum nicht nur die kranken, sondern auch die völlig gesunden Bäume „dran glauben“müssen. Schließlic­h muss den Bürgern doch das finanziell­e Wohlergehe­n dieser Firmen am Herzen liegen, und wenn auch die Bäume alle gefällt werden. Der „Nebenverdi­enst“mit dem Verkauf der Baumstämme versetzt die Firmen in die Lage, Straßen NRW ein besonders günstiges Angebot zu machen, wodurch die Steuergeld­er der Bürger geschont werden. Klasse! Rüdiger Helmich Emmerich

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