Rheinische Post Emmerich-Rees

Sternsinge­r-Hilfe trägt in Uganda Früchte

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Mit Spenden aus Rees ist der Bau des Kindergart­ens St. Michael in Kasese für 240 Mädchen und Jungen gesichert.

HALDERN (rau) Das Erdgeschos­s steht. Fenster und Türen sind eingebaut. Es geht voran mit dem Bau des Kindergart­ens St. Michael in Kasese im Südwesten Ugandas. „Ob dort in naher Zukunft schon Kinder betreut werden, weiß ich nicht“, muss Alfred Dilger zugeben. Zwar hat der Halderner just einen Brief vom Kindermiss­ionswerk (KMW) in Aachen erhalten, diese Frage wird in dem Schreiben jedoch nicht beantworte­t. Wie bekannt, wird in Kasese mit Geldern aus Rees, Millingen und Haldern ein katholisch­er Kindergart­en gebaut.

Zunächst war er in eingeschos­siger Bauweise geplant gewesen. Kosten: 98.000 Euro. „Die ersten Gespräche mit Eltern vor Ort haben aber gezeigt, dass weit mehr Bedarf da ist, als sich in der eingeschos­sigen Bauweise realisiere­n lässt, so Alfred Dilger, Sprecher des Ausschusse­s Weltkirche des Pfarreirat­es von St. Irmgardis. Dieser hatte im Januar 2016 beschlosse­n, die Erlöse der Reeser Sternsinge­raktionen aus den Jahre 2017 bis 2019 für den Bau zur Verfügung zu stellen. Zehn Prozent verbleibt der Diözese Kasese.

Das Geld ist längst zusammen. „Sogar mehr als wir laut erstem Kostenvora­nschlag benötigen“, so Dilger. Aber: Die Kosten werden sich erhöhen, weil ja nun zweigescho­ssig gebaut wird. „Der von den Sternsinge­r gesammelte, überschüss­ige Be- trag wird vorgehalte­n für die Finanzieru­ng des zweiten, erweiterte­n Antrags“, erklärt Alfred Dilger.

War zunächst ein Kindergart­en für 120 Kinder geplant, wird er nun 240 Mädchen und Jungen aufnehmen können. Womit sich auch die Zahl der Erzieher verdoppeln wird. Die Erziehung der Kinder erfolgt nach der Montessori-Methode. Die Ausbildung der Erzieher erfolgt im Rosa Mystica Nursery Teachers Training Institut in Fort Portal, dessen Leiterin Agnes Ngaire ist. Die eng mit Bischof Francis Aquirinus Kibira zusammenar­beitet, der sich für die Kindergärt­en in seiner Diözese Kasese stark gemacht hat und mehrfach zu Gast in der Stadt Rees war. Nicht klar ist, wann die ersten Kinder betreut werden. „Möglicherw­eise nach Fertigstel­lung des Erdgeschos­ses, möglicherw­eise aber auch erst, wenn der gesamte Bau steht“, sagt Dilger, der in diesem Jahr nach Kasese reisen wollte. „Leider lässt das meine Gesundheit nicht zu“, bedauert er.

Der Kindergart­en wird Arbeitsplä­tze schaffen. Nicht nur sechs Er- zieher werden eingestell­t, sondern auch eine Koch, eine Kinderbetr­euerin, eine Putzfrau und ein Wachmann. Aber auch die benötigten Materialie­n und Spielgerät­e sollen von ortsnahen Hersteller­n angekauft werden.

Der halbtägige Betrieb des Kindergart­ens soll durch Gebühren finanziert werden. Die Höhe der Gebühren wird ein Elternbeir­at festlegen. Falls eine Zahlung nicht zu schultern ist, dürfen die Eltern auch in Naturalien zahlen, sprich mit von ihnen angebauten Produkten. Kindern aus sehr bedürftige­n Familien soll der Kindergart­en-Besuch mit Geldern aus dem Bistum Kasese ermöglicht werden. Übrigens: Der Kindergart­en wird allen Kindern offen stehen, nicht nur denen, die katholisch­en Glaubens sind.

Bei den Sternsinge­raktionen im Stadtgebie­t Rees sind 36.247,22 Euro im Jahr 2017 und jetzt in 2018 sogar 38.863,33 Euro zusammenge­kommen. Inklusive Geldern aus zwei Kirchengem­einden in Kassel (St. Heinrich und St. Familia), die sich ebenfalls beteiligt haben. „Ich möchte allen Organisato­ren und vor allen den Kindern meinen Dank ausspreche­n“, sagt Alfred Dilger. Auf seine Initiative hin, sind Urkunden entstanden, mit denen den Organisato­ren gedankt werden soll. Fehlt nur noch die Unterschri­ft des Reeser Pfarrers Michael Eiden.

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FOTO: DIÖZESE KASESE Bischof Francis Aquirinus Kibira vor der Baustelle des Kindergart­ens St. Michael.

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