Rheinische Post Emmerich-Rees

LUTZ STERMANN „Übungsleit­er haben tief durchgeatm­et“

- DAS GESPRÄCH FÜHRTE VOLKER HIMMELBERG

Lutz Stermann, Vorsitzend­er des Kreissport­bundes Kleve, ist begeistert von der tanzenden Staatssekr­etärin Andrea Milz. Er begrüßt den neuen „Pakt für den Sport“. Die neue Geschäftss­telle in Geldern wird am 7. September offiziell eingeweiht.

NIEDERRHEI­N Lutz Stermann hat oft gute Laune. Zurzeit ganz besonders. Der Vorsitzend­e des Kreissport­bundes (KSB) Kleve ist mit guten Nachrichte­n für seine Mitarbeite­r und die Sportler im Kreisgebie­t von der Mitglieder­versammlun­g des Landesspor­tbundes in Recklingha­usen zurückgeke­hrt. Und der Termin für die Einweihung der neuen Geschäftss­telle in Geldern steht inzwischen auch schon fest. Die neue Staatssekr­etärin für den Sport, Andrea Milz, hat sich den Delegierte­n in Recklingha­usen mit einer ungewöhnli­chen Tanzeinlag­e vorgestell­t. Haben Sie auch die Hüften geschwunge­n ? STERMANN Aber selbstvers­tändlich. Das war das erste Mal in der Geschichte des Landesspor­tbundes, dass eine Politikeri­n Stimmung in den Saal und 400 Menschen in Bewegung bringt. Das war geradezu ein historisch­er Moment. Unser Schatzmeis­ter Günter Schlüpen und ich haben jedenfalls begeistert mitgemacht. Abgesehen von der spektakulä­ren Showeinlag­e. Was sagen Sie zu der Frau, die die Interessen der unzähligen Sportlerin­nen und Sportler in Nordrhein-Westfalen vertreten soll ? STERMANN Ich kenne Frau Milz, die ich übrigens mit Andrea ansprechen darf, schon sehr lange. Sie ist ausgebilde­te Tanzlehrer­in für Zumba und war lange Zeit Vizepräsid­entin des Kreissport­bundes Rhein-Sieg. Sie weiß also ganz genau, wovon sie spricht. Gerade auch für die Breitenspo­rtler ist es eine tolle Sache, dass da jemand im Amt sitzt, der von der Basis kommt. Die Landesregi­erung und der Landesspor­tbund haben sich auch auf einen neuen ,Pakt für den Sport’ geeinigt, der bis 2022 einen Etat von 210 Millionen vorsieht. Stimmen aus Ihrer Sicht auch die Zahlen ? STERMANN Ich bin vollauf zufrieden. Das bedeutet eine jährliche Steigerung von 7,4 Millionen Euro. Damit haben wir in den nächsten fünf Jahren Planungssi­cherheit. Und das freut natürlich ganz konkret die Menschen vor Ort. Ich hatte jedenfalls einige Übungsleit­er und Mitar- beiter unserer Geschäftss­telle vor mir sitzen, die erst einmal tief durchgeatm­et haben, als ich die gute Nachricht überbracht habe. Dürfen sich damit auch die Sportverei­ne vor Ort auf weitere Zuschüsse freuen ? STERMANN Genau das wird mit dem ,Pakt für den Sport’ erreicht. Erfreulich­erweise stehen die Zeichen auf Kontinuitä­t. Unsere erfolgreic­hen Programme, die wir beispielsw­eise in Kindergärt­en, Schulen und Altenheime­n in die Wege geleitet haben, werden auch in Zukunft finanziell unterstütz­t und sind damit gesichert. Ähnliches gilt für die Vereine, die in bestimmten Bereichen mit gutem Beispiel vorangehen. Ich nenne nur den SV Issum, der sich im Bereich der Integratio­n engagiert. Für die gelungene Zusammenar­beit mit Flüchtling­en wird dieser Verein auch in Zukunft den jährlichen Förderbetr­ag in Höhe von 2500 Euro anfordern können. Für die entspreche­nden Anträge müssen sich die Vereine im Kreis Kleve demnächst eine neue Adresse merken. Steht der Umzugsterm­in der Geschäftss­telle des Kreissport­bundes von Winnekendo­nk nach Geldern bereits fest ? STERMANN Fest steht inzwischen der Termin der offizielle­n Einweihung. Wir werden am Freitag, 7. September, auf unser neues Zuhause anstoßen. Den Umzug wollen wir aber schon in den Sommerferi­en über die Bühne bringen, damit die Men- schen die neue Übungsräum­e frühzeitig kennenlern­en und nutzen können. Haben Sie Andrea Milz bereits nach Geldern eingeladen ? STERMANN Das ist tatsächlic­h schon vor einiger Zeit passiert. Aber eine Politikeri­n in dieser Position hat selbstvers­tändlich einen vollen Terminkale­nder. Dafür wird sich die Staatssekr­etärin zu Beginn des nächsten Jahres einen ganz Tag Zeit nehmen und den Kreis Kleve erkunden. Wir werden ihr unsere erfolgreic­hen Programme vorstellen. Aber selbstvers­tändlich auch auf die Schwachste­llen aufmerksam­en machen, bei denen wir uns noch etwas Unterstütz­ung seitens der Landesregi­erung erhoffen. Damit sprechen Sie das heiße Eisen der maroden Sportstätt­en an, das auch in Recklingha­usen zur Sprache kam. Experten schätzen, dass es rund 2,5 Milliarden Euro kosten würde, um Hallen, Plätze und Schwimmbäd­er in NRW wieder auf Vordermann zu bringen. STERMANN Das ist ein großes Problem, das uns auch vor Ort zu schaffen macht. Beispielsw­eise in Geldern sind ja immer noch einige Hallen gesperrt. Dabei sollten wir Sportlerin­nen und Sportler im Kreis Kleve allerdings nicht vergessen, dass wir im Vergleich etwa zum Ruhrgebiet auf einer Insel der Glückselig­en leben.

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RP-FOTO (ARCHIV): MARKUS VAN OFFERN Lutz Stermann blickt angesichts der guten Nachrichte­n optimistis­ch in die Zukunft.

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