Rheinische Post Emmerich-Rees

Der „Firmenwage­n“

- VON MONIKA HARTJES

Am Tulpensonn­tag wird Probat mit einem eigenen Wagen beim Umzug dabei sein. Im Zeichen des 150jährige­n Bestehens sind gut 30 Probatler mit von der Partie. Die Wagenbauer legen jetzt noch letzte Hand an.

EMMERICH In diesem Jahr begeht der Röstmaschi­nenherstel­ler Probat sein 150-jähriges Bestehen. Das Jubiläum soll natürlich mit „flankieren­den Maßnahmen und Veranstalt­ungen“entspreche­nd gefeiert werden. Firmenchef Wim Abbing und Marketingl­eiter Jan Molitor sammelten entspreche­nde Ideen. So werden die Probatler am Seifenkist­enrennen auf dem Eltenberg und beim Firmenfitn­esslauf teilnehmen. „Unser Wunschgeda­nke ist es, dass 150 Mitarbeite­r beim Lauf mitmachen“, erzählt Iris Gerlach, die bei Probat für Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t zuständig ist. Vielleicht klappt es ja bei den rund 470 Mitarbeite­rn.

Da Wim Abbing aber auch im Karneval aktiv ist und vor zwei Jahren sogar als Gardist das Prinzenpaa­r begleitete, kam ihm der Gedanke, mit einem Wagen beim Tulpensonn­tagszug mitzuziehe­n. Eine Umfrage bei den Mitarbeite­rn ergab, dass sich die meisten dafür aussprache­n und sich gleich ein Team von 30 Personen meldete, das ab Oktober des letzten Jahres nach Ideen suchte. „Wir trafen uns wöchentlic­h“, erzählt Jessica Bonnes, die für Probat Messen und Events organisier­t und gemeinsam mit Markus Hilgers, Leiter der Fertigung, die Projektlei­tung „Karnevalsw­agen“übernommen hat.

Für alle war klar, dass der Kugelröste­r, der erste Röster der Firma und ein echtes Erfolgsmod­ell – er wurde 100.000 Mal produziert – ir- gendwie auf dem Wagen erscheinen musste. Man entschied sich dafür, eine Röstertrom­mel zu bauen – aber nicht einfach so. Aus über 3000 einzelnen gelaserten „Edelstahl-Kaffeebohn­en“– jeweils etwa zehn Zentimeter lang – wurde diese Kugel zusammenge­schweißt. „Eine echte Herausford­erung, aber eine, die uns viel Spaß gemacht hat“, sagt Markus Hilgers, der die Wagenbau-Idee von Anfang an unterstütz­te. „Ich wohne hier auf dem Lande und bin mit dem Karneval großgeword­en“, sagt er. Auf der Kugel sind die einzelnen Kontinente angebracht, um zu zeigen, dass Probat weltweit liefert. Das Ganze wurde auf der Wechselbrü­cke eines Lkw gebaut, diese wur- de auf einen passenden Anhänger befestigt, der von einem Traktor gezogen wird. Diesen fährt Heinrich Jolink, Leiter des Einkaufs. Die Verkleidun­g sieht aus wie eine riesengroß­e Verpackung­skiste. Ein großes Banner vorne am Wagen macht auf den Tag der offenen Tür am 22. September aufmerksam.

Rund 200 Stunden wurde in Halle 12 an dem Wagen gewerkelt – während der Arbeitszei­t. „Wir konnten erst Mitte Dezember beginnen, haben eine zweiwöchig­e Weihnachts­pause gemacht und Anfang Januar weitergeba­ut“, erzählt Hilgers. Aber alles sei pünktlich eine Woche vor dem Zug fertig geworden. „Wir haben den Wagen „Vergangenh­eit und Zukunft“genannt“, erzählt Jessica Bonnes.

Die 30 Teilnehmer ziehen verkleidet als Fußgruppe mit, einige als Kaffeebohn­e, andere als Kaffeesack und weitere als Werksarbei­ter in Cordhosen, Hemden und Lederschür­zen. Auch Wim Abbing und seine Familie wollen sich unters „Fußvolk“mischen und tüchtig Süßigkeite­n werfen und verteilen, die mit der Aufschrift „Probat 150“versehen sind. Nach dem Zug findet die Kugel Verwendung als Deko auf dem Probat-Gelände. „Wenn das ein Erfolg wird, könnte es vielleicht sein, dass wir in den nächsten Jahren ebenfalls am Tulpensonn­tagszug teilnehmen“, so Jessica Bonnes.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Stephan Prietzel, Denis Meyer und André Hülsken (v.l.) legen noch letzte Hand an dem Wagen von Probat an, der am Sonntag durchs Emmerichs Straßen rollt.

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