Rheinische Post Emmerich-Rees

Bunter Nachmittag mit vielen Pointen

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Großer Spaß bei der kfd in Haldern: Lokale Themen wie Sparkassen-Schließung oder Glasfaser-Ausbau wurden beim Frauenkarn­eval ebenso aufs Korn genommen wie Männergesp­räche oder die „Kirche 2020“.

HALDERN (rau) Der rote Automat in XXL-Format mit Sparkassen-Logo wird auf die Bühne geschoben. „Ein interaktiv­er Geldautoma­t“, wie der seriös gekleidete Mann aus der Marketing-Abteilung der Sparkasse Rhein-Waal mit unangenehm schnarrend­er Stimme erklärt. Der Mann hat sich zuvor als Reich, Frank Reich, vorgestell­t und will mit neuester (Automaten-)Technik die Schließung der Halderner Sparkassen-Filiale „schönreden“. Was natürlich nicht gelingt. Die 280 Damen im voll besetzten Saal Tepferdt haben jede Menge Spaß an dem aalglatten Marketing-Mann, der jede Kritik mit viel Text „glattzubüg­eln“versucht. Ursula Isling brillierte in diesem Stück gemeinsam als Frank Reich mit Irmgard Drost als sprechende­r Automat beim bunt-närrischen Nachmittag der kfd Haldern.

Moderatori­n Dorothee Giesen ließ für diesen Sketch an die Gewehre gehen und eine Rakete zünden. Es sollten noch mehrere folgen und diverse La-Ola-Wellen.

Was Maria Ehringfeld im Schilde führte, ahnte das Publikum schon, lief sie doch, die wenigen Männer anschmacht­end, Richtung Bühne, während Jane Birkin „Je t’aime“vom Band stöhnte. Ihr Selbstfind­ungsprozes­s, den die Halderneri­n urkomisch mit Gesten und Texten untermalte, gehörte zu den Höhepunkte­n des Nachmittag­s.

Aber auch die Kino-Szene war ein Knaller, bei der Marita Brücker und Gerda Winter ein Liebespaar mimten, das nicht voneinande­r lassen konnte. Aber musste! Weil es im Kinosaal nicht nebeneinan­der sitzen konnte. Folglich mussten alle Liebesbeku­ndungen wie Umarmungen und Küsse von Nachbar zu Nachbar „weitergere­icht“werden. Das taten diese so herrlich unwillig oder gierig-lüstern, dass es eine Freude war. Es spielten: Maria Nakath, Lydia van den Boom, Irmgard Drost und Lucie Uebbing.

Dass auch die sich wandelnde Gesellscha­ft vor der Kirche nicht halt macht, war das Thema des Sketches Kirche 2020. Sr. Rabiata alias Sabine Fischer sandte ihre Ordensschw­estern aus, „Weihwasser to go“an die Gläubigen zu verkaufen. Auch der Besuch des Gottesdien­stes war beim künftigen kundenorie­ntierten Dienstleis­tungsunter­nehmen Kirche 2020 nicht mehr kostenlos. Für die Messe „Sunday Morning Standard“wurden 7,50 Euro fällig, für „Sunday Morning Plus“, also inklusive Orgelmusik und Sitzplatz, zehn Euro.

Jugendlich­e zeigten Showtänze zu heißen Rhythmen (Leitung: Laura Rütter), die Tanzgruppe der kfd steppte zum Höhner-Hit „Wir sind für die Liebe gemacht“. Die Leitung hatte hier Margret Komescher.

Wunderbar auch der Song „Dellen und Wellen“, bei dem es um den Verdruss mit der Cellulite ging, oder der „Männergesp­räche“im Sketch „Die kleine Kneipe“, in dem Pleiten, Pech und Pannen mit dem Glasfaser-Ausbau in Haldern thematisie­rt wurden. Was auch Thema der letzten Bütt vor dem großen musikalisc­hen Finale in „Mein Freund der Baum“mit Maria Nakath war. Die sich kürzlich „einmal Frühstück am Bett“von ihrem Gatten gewünscht hatte. Darauf schlagfert­ig ihr Mann: „Dann schlaf doch in der Küche!“

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Bunte Verkleidun­gen waren Trumpf beim närrischen Nachmittag der kfd Nachmittag im Saal Tepferdt.
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FOTO: RAU Geldautoma­t Irmgard Drost (links) und Marketing-Mann Frank Reich (alias Ursula Isling) nahmen die Sparkasse auf die Schippe.
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FOTOS: THORSTEN LINDEKAMP

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