Mats Iwand und der harte Weg nach ganz oben
Der 23-jährige Golfspieler aus Kleve träumt davon, einmal bei den großen Turnieren der Welt zu spielen.
NIEDERRHEIN Im Golfsport gibt es drei europäische Ligen. Einerseits die European Tour, andererseits die Challenge Tour und die Satellite Touren. Zur Letzteren gehört auch die Pro Golf Tour, an der Mats Iwand ab April teilnehmen wird. Der 23jährige Ex-Abiturient des Freiherrvom-Stein-Gymnasiums in Kleve wird dann in Österreich, Tschechien und Polen putten. Damit befindet er sich auf den Spuren von Martin Kaymer, der diese Liga ebenfalls als Sprungbrett in die Weltelite genutzt hat. Auch Iwand hat große Pläne: „Mein Ziel ist es, innerhalb der nächsten drei Jahre in die nächsthöhere Tour zu kommen und dann nach zwei weiteren Jahren auf der European Tour zu spielen.“
Hinter Iwand liegt ein sehr erfolgreiches Jahr. Bei den NRW-Open, der Meisterschaft der Profi-Golfspieler in Nordrhein-Westfalen, erreichte er den dritten Platz. Bei der bedeutsamen europäischen Winter Golf Tour sicherte er sich vier Plat- zierungen unter den Top 25, darunter war der 14. Rang im Antalya Old Course in der Nähe des spanischen Marbella. Auf diesen Turnieren bewies Mats Iwand, dass er durchaus gegen internationale Größen des Sports bestehen kann.
Doch nicht nur seine Profi-Karriere treibt der Klever voran: Im November bestand er seine Prüfung zum Fully Qualified Golfprofessional und darf sich nun vollausgebildeter Golflehrer nennen. Er absolvierte die Ausbildung als Zweitbester Deutschlands. Doch bevor der 23Jährige anderen das Spiel mit dem kleinen weißen Ball beibringt, möchte er erst noch das Maximum aus seiner eigenen Karriere herausholen.
„Ich versuche mich hochzukämpfen in die Sphären von Martin Kaymer und Marcel Siem. Meine dreijährige Ausbildung zum Golflehrer hilft mir, die Zusammenhänge zwi- schen meiner Golfbewegung und dem Ballflug besser zu verstehen“, sagt er. Als Dreijähriger brachten ihn seine Großeltern zum Golfsport. In deren Garten spielte er mit einem Plastikschläger und lernte den Sport lieben.
Mit sechs Jahren erlangte er bereits die Platzreife. Groß wurde Mats Iwand dann im LGC Schloß Moyland, für den er immer noch spielt und wo er ganzjährig unter der Aufsicht von Golflehrer Stefan Königer trainiert. „Dort steht für mich auch fünf- bis sechsmal pro Woche Kraft- und Beweglichkeitstraining im Fitnessstudio auf dem Programm“, sagt er. Knapp 40 Stunden pro Woche trainiert das Nachwuchstalent, im Sommer sogar noch mehr.
Noch immer sieht Mats Iwand nämlich Verbesserungsmöglichkeiten in seinem Spiel: „Ich will mental noch stärker werden. Ich muss bei jedem Turnier die Leistung auf den
Mats Iwand Punkt bringen können. Dafür muss ich von Schlag zu Schlag denken. Ich trainiere aktuell daran, noch besser mit dem Druck umgehen zu können.“Auch will er die Qualität seiner Schläge mit Linkskurve weiter verbessern.
Das Leben als Profigolfer ist nicht einfach. „Die Reisen ins Ausland und die Startgelder sind teuer. Daher bin ich immer auf der Suche nach Sponsoren – insbesondere im Winter“, sagt Mats Iwand. „Auch meine Eltern und der Präsident meines Vereins unterstützen mich. Dennoch ist der Weg nach ganz oben nicht einfach.“
Dieser Weg führt ihn jetzt nach Spanien. Dort will er bei perfekten Bedingungen trainieren. Viele Golfer überwintern in Spanien, Südafrika oder Dubai, zumal viele Golfplätze in Deutschland im Winter gesperrt sind. Aktuell trainiert er noch auf der Anlage in Moyland – bis zu sechs Stunden täglich. Den Fleiß, die Fachkenntnis und das Talent für den großen Durchbruch dürfte Mats Iwand haben.
„Mein Ziel ist es, innerhalb der nächsten drei Jahre in die nächsthöhere Tour zu kommen“