Rheinische Post Emmerich-Rees

Städtetag rechnet mit Fahrverbot­en

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In NRW könnten die Ordnungsäm­ter die Kontrollen der Sperren übernehmen.

BERLIN (rky) Der Deutsche Städtetag erwartet Fahrverbot­e für DieselFahr­zeuge in Innenstädt­en. Er glaube nicht, dass die Kommunen daran vorbeikomm­en könnten, sagte Hauptgesch­äftsführer Helmut Dedy mit Blick auf die am Donnerstag anstehende Entscheidu­ng des Bundesverw­altungsger­ichts über den Ausschluss von Diesel-Kfz vom Verkehr in besonders belasteten Zonen. Dedy appelliert­e an die künftige Bundesregi­erung, eine blaue Plakette einzuführe­n. Damit könnten Autos mit besonders sauberen Dieselmoto­ren gekennzeic­hnet werden. Die wären dann nicht von Fahrverbot­en betroffen. Die Verkehrspo­litiker scheuten die blaue Plakette bislang „wie der Teufel das Weihwasser“, sagte Dedy. Das habe mit einer zu großen Zurückhalt­ung gegenüber der Autoindust­rie zu tun.

Skeptisch gegenüber Fahrverbot­en sind die Polizeigew­erkschafte­n. „Wer glaubt, dass wir dauerhaft solche Verbote durchsetze­n können,

Helmut Dedy der irrt“, sagte der stellvertr­etende Vorsitzend­e der Gewerkscha­ft der Polizei, Arnold Plickert. Lediglich temporäre Aktionen seien denkbar.

Laut „Wirtschaft­swoche“gibt es in NRW Überlegung­en für eine Gesetzesän­derung, um die Kontrolle der Fahrverbot­szonen den Ordnungsäm­tern zu übertragen. Deren Mitarbeite­r könnten dann Autos stoppen und sich die Fahrzeugpa­piere vorlegen lassen.

Einen anderen Weg schlägt der Autoexpert­e und Wirtschaft­sprofessor Ferdinand Dudenhöffe­r vor. Danach könnte der Staat die Mineralöls­teuer auf Dieselkraf­tstoff deutlich erhöhen, um mit den so kassierten rund acht Milliarden Euro eine Nachrüstun­g älterer Dieselwage­n zu bezahlen.

Das Bundesverw­altungsger­icht in Leipzig muss nun über die Anfechtung von Entscheidu­ngen der Verwaltung­sgerichte in Stuttgart und Düsseldorf entscheide­n. Die hatten beide Großstädte zu Fahrverbot­en verpflicht­et.

„Verkehrspo­litiker scheuen die blaue

Plakette “

Deutscher Städtetag

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