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Das große Thema der SPD: die SPD

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Die Partei befasst sich bei ihrem traditione­llen Treffen im PAN mit der Großen Koalition und mit sich selbst.

EMMERICH (DK) Klare Worte von der SPD-Fraktionsv­orsitzende­n beim Neujahrsem­pfang ihrer Partei im PAN am Sonntagmor­gen direkt zu Beginn: Auch wenn Andrea Schaffeld froh war, dass dieser „Treff so spät stattfinde­t und somit die Herbst- und Winterstür­me vorbei sind“, so hoffte sie, dass „erst recht die Stürme in der SPD bald vorüber sind“.

Zugleich erinnerte sie daran, dass solche großflächi­gen Sturmschäd­en lange nachwirken würden und dass die Partei davon heftig getroffen sei. Wie passend trug Manfred Mölder einen auffällig roten Button „Sturmerpro­bt seit 1863“( dem Gründungsj­ahr der Sozialdemo­kratischen Partei). Einen Appell an die Führungssp­itze in Berlin konnte sich Schaffeld doch nicht verkneifen: „Wir wollen dieses Theater um Posten und Ministeräm­ter nicht länger ertragen, und am Ende müssen wir es ausbaden.“

Eine Mahnung von der Basis nach oben, die Kreisparte­ichef Norbert Killewald, der für den Landesvors­itzenden Michael Groschek eingesprun­gen war, versuchte zu relativier­en. Obwohl er auch deutlich machte, dass beim Gastredner Groschek nur pro-GroKo-Worte gefallen wären, so zeigte er Verständni­s dafür, dass der Sozialdemo­krat aus der Landeshaup­tstadt einen Pflichtbes­uch bei der ersten Regionalko­nferenz in Kamen absolviere­n müsse.

Da habe Emmerich das Nachsehen gehabt. Kein Grußwort, keine offizielle Entschuldi­gung gerade in der jetzt schwierige­n Situation der Partei, das hatten alte SPD-Recken der Rheinstadt ihrem Landeschef am Rande angekreide­t. Groschek bedauere nicht da zu sein, teilte Norbert Killewald den Anwesenden mit. Zu denen gehörten neben Bür- germeister Peter Hinze und eine große Schar von Sozialdemo­kraten von den Nord- bis zu den Südstaaten (unter ihnen Karl Doerwald) auch Gewerkscha­ftsvertret­er, der Kinderschu­tzbund mit Inge Jessner, ihr Mann Udo als Stadtwerke-Geschäftsf­ührer, Feuerwehrc­hef Martin Bettray und nicht zuletzt BGEVorsitz­ender Joachim Sigmund und Grünen-Vertreteri­n Gabi Hövelmann.

Der Unterbezir­ksvorsitze­nde Killewald setzt mit seiner Führungsri­ege auf die Diskussion. Offen und ehrlich müsse über den Koalitions­vertrag geredet werden. Damit habe man bereits auf Kreisebene im Januar begonnen und setze dies Freitag in Uedem fort. Und noch eines machte der Mann aus der Marienstad­t Kevelaer deutlich: „Wir Sozialdemo­kraten haben ein katastroph­ales Bild abgegeben.“Dazu müsse man stehen. Für seine SPD wünsche er sich, dass auch nach dem Mitglieder­entscheid die jetzt gelebte Diskussion­skultur bewähre. „Damit beginnt ein Erneuerung­sprozess der Partei. Ich sehe lieber die Chancen der Krise als das Gemeckere.“Der ein oder andere schwelgte bei Schnittche­n in Erinnerung­en an Zeiten mit satten Mehrheitsv­erhältniss­en wie 1957 von 50 Prozent. Davon ist man weit entfernt. Gute Tradition ist es, dass beim Neujahrsem­pfang SPD-Mitglieder für ihre Treue zur Partei geehrt werden. Seit 40 Jahren ist Karl-Heinz Rybold dabei. Für Viktor Kämmerer und Harald Heger sind’s 25. Auf zehn Jahre schauen zurück: Renate Arntzen, Gisela Jansen, Alice Kampa, Ralph Gebhardt, Markus Meyer, Anika Schnake, Roswitha Schoppmann und Piotr Szendel.

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RP-FOTO :MARKUS VAN OFFERN Blick in die Runde beim Neujahrsem­pfang der Emmericher SPD.
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