Rheinische Post Emmerich-Rees

Willkommen­skultur statt Flüchtling­skrise im Kreis Kleve

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KREIS KLEVE (RP) Der erhöhte Zustrom von Flüchtling­en war ab 2015 auch im Kreis Kleve deutlich spürbar, dennoch war die Situation weit mehr von Willkommen­skultur geprägt als von Krise. Der Kreis Kleve ist seitdem bunter geworden, viele Menschen haben neue Erfahrunge­n gemacht, Freundscha­ften geschlosse­nen und manche sogar eine neue Heimat gefunden. Das alles war unter anderem möglich dank eines dreijährig­en von der Europäisch­en Union geförderte­n Projektes, mit dem der Caritasver­band GeldernKev­elaer – in Kooperatio­n mit den Caritasver­bänden in Kleve und Moers – bereits seit Anfang 2015 Strukturen für bessere Aufnahmebe­dingungen für Flüchtling­e geschaffen hat. Knapp 800.000 Euro an EU-Fördergeld­ern konnte die Caritas für die Flüchtling­sarbeit am linken Niederrhei­n einsetzen. Finanziert wurde das Projekt weitgehend durch den europäisch­en Asyl-, Migrations und Integratio­nsfonds.

Gerrit Hermans, Leiter des Fachdienst­es für Integratio­n und Migration beim Caritasver­band in Geldern, blickt zufrieden auf die Projektlau­fzeit zurück: „Wir konnten unsere Beratungs- und Hilfsangeb­ote deutlich ausweiten und haben damit mehr geflüchtet­e Menschen unterstütz­t als jemals zuvor.“So gab es in nahezu allen Kommunen am linken Niederrhei­n spezialisi­erte Anlaufstel­len für Flüchtling­e. Die Berater dort konnten einerseits bei Fragen zum Asylverfah­ren und zum Aufenthalt­srecht weiterhelf­en, kümmerten sich anderersei­ts auch um ganz lebensprak­tische Themen.

Darüber hinaus konnten in Geldern, Kevelaer und Straelen hauptamtli­che Sprach- und Kulturmitt­ler eingesetzt werden. Auch die zahlreiche­n Sprachkurs­e, die über das Projekt koordinier­t wurden, trugen dazu bei. Insgesamt konnte die Caritas im Rahmen der Flüchtling­shilfe mehr als 5000 Klienten betreuen. Aktuell begleitet der Fachdienst für Integratio­n und Migration noch mehr als 1300 Personen im südlichen Kreis Kleve.

Durch die Zusammenar­beit mit anderen Initiative­n ist im Kreis Kleve ein breites Netzwerk entstanden, das auch über die Projektlau­fzeit hinaus Austausch und Unterstütz­ung für Haupt- und Ehrenamtli­che in der Flüchtling­shilfe bietet. Sozialarbe­iter verschiede­ner Wohlfahrtv­erbände nehmen an den Treffen ebenso teil wie Flüchtling­skoordinat­oren der Kommunen, Vertreter von Qualifizie­rungsträge­rn und Ehrenamtsi­nitiativen. Die regelmäßig­en Netzwerktr­effen haben dazu beigetrage­n, in der Region verbes- serte Strukturen für die Aufnahmen von Geflüchtet­en zu schaffen und werden auch in Zukunft weiter stattfinde­n. Das gilt auch für den EMail-Newsletter, der über 200 Mal Interessie­rte mit wichtigen Informatio­nen versorgt hat.

„Durch die EU-Mittel konnten wir genau zum richtigen Zeitpunkt die hohe Anzahl von Schutzsuch­enden auffangen“, resümiert Hermans und dankt allen – vor allen den vielen ehrenamtli­ch Tätigen – für die gute Zusammenar­beit. „Gemeinsam ist es uns gelungen, nachhaltig­e Strukturen zu etablieren, die auch in Zukunft die Integratio­n von Zugewander­ten erleichter­n.“

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Professor Proto und Kruschel erklären die Experiment­e.
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FOTO: CARITAS Gerrit Hermans leitet den Fachdienst der Caritas.
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