Rheinische Post Emmerich-Rees

RSV Praest: Gegner ist Nuancen besser

- VON TORSTEN TENBÖRG

Fußball: Gegen die Sportfreun­de 1930 Königshard­t kassiert der Bezirkslig­ist eine 1:3-Niederlage. Nur Dennis Thyssen trifft für den Gastgeber, der vor allem nach der Halbzeitpa­use keine Offensiv-Akzente mehr setzen kann.

PRAEST Es waren immer nur einige Nuancen, die der Gegner besser war. Doch über die gesamten 90 Minuten summierten sich die Kleinigkei­ten, so dass der RSV Praest am Ende mit leeren Händen dastand. Die SF 1930 Königshard­t gewannen die Bezirkslig­a-Partie im Emmericher Süden mit 3:1 (1:1). Das Team aus Oberhausen zeigte insgesamt die reifere Spielanlag­e, war in den entscheide­nden Szenen cleverer und leistete sich bei weitem weniger Fehler als die Hausherren. „Da

„Im Großen und Ganzen

war das kein schlechter Auftritt

von uns“

Roland Kock muss man nicht drumherum reden, das ist schon ein starker Gegner gewesen“, so RSV-Trainer Roland Kock über den Tabellendr­itten.

Bei den Praestern war der Wille durchaus zu spüren, gegen den Favoriten etwas Zählbares zu holen. Aber etliche Male wurden die falschen Optionen gewählt. Auffällig dabei: Gerade den Spielern im Mittelfeld fehlte der Blick für den besser positionie­rten Nebenmann. Anstatt einfache Pässe zu spielen, wurden riskante Abspiele probiert, die vom Gegner abgefangen wurden. Oder aber es ging mit dem Kopf durch die Wand, was bedeutete, dass auch gerne das Dribbling gegen zwei oder mehr Gegner gesucht wurde – in der Regel erfolglos.

„Schade“, meinte dann auch RSVCoach Roland Kock. „Das waren wieder drei Punkte, um die gespielt wurde, wobei wir leer ausgegange­n sind. Im Großen und Ganzen war das kein schlechter Auftritt von uns, aber auch mit Hinblick auf die Ausfälle reicht es dann nicht.“In der Tat war deutlich sichtbar, dass eine ordnende Hand im Spiel fehlte.

Schon nach 17 Minuten musste Kock den ersten Wechsel vornehmen, weil Marcel Heiliger mit einer Oberschenk­el-Zerrung nicht weitermach­en konnte. Zwei Minuten später hebelte ein simpler, hoher Querpass innerhalb des Strafraums den RSV-Defensivve­rbund auf. Joel Bayram konnte so aus kurzer Distanz die Führung der Gäste erzielen (19.). Die Praester antwortete­n mit einem Freistoß von Juri Wolff, den der Oberhausen­er Keeper über die Latte lenkte. „Wir haben gerade in der ersten Hälfte einige gefährlich­e Szenen gehabt“, meinte Kock. Wie etwa Dennis Thyssen, der aber seinen Versuch in Minute 30 nicht im Tor unterbring­en konnte. Oder auch Wolff und Kevin Doos, als der letzte Abschluss versagt blieb (36.).

Auf der Gegenseite hielt Daniel Vollmer mit zwei starken Paraden sein Team im Spiel. Einen Schuss aus 22 Metern von Nico Schmelt lenkte der Torsteher noch um den Pfosten (37.). Sensatione­ll war der Reflex von Vollmer, als er aus kurzer Distanz einen Ball von Gerrit Kriegisch abwehrte (40.). So blieb die Partie offen und die Praester konnten kurz vor der Pause egalisiere­n. Bezeichnen­derweise hätte nach einer Ecke der Ball eigentlich schon dreimal über die Linie gestochert werden können, ehe Thyssen dann doch noch mit der nötigen Konsequenz das 1:1 erzielte (44.). „Das habt ihr euch verdient“, rief Kock nach der gelungenen Aktion über den Platz in Richtung seiner Spieler.

Nach dem Seitenwech­sel gab es dann weniger Grund zur Freude für die RSV-Anhänger. Kein einziges Mal brachten die Spieler in GelbSchwar­z die Königshard­ter Defensive wirklich in Gefahr. Die Gäste hingegen nutzten die sich ihnen bietenden Gelegenhei­ten mit der Sicherheit einer Mannschaft, die im oberen Tabellendr­ittel rangiert. So in Minute 61, als Justin Ising den Ball nach einem Abspielfeh­ler von Wolff eigentlich gut zurückerkä­mpfte, dann das Spielgerät aber vertändelt­e und so den Gegenangri­ff einleitete, den er wohl nur mit einem taktischen Foul hätte unterbinde­n können. Nico Schmelt jagte das Leder schließlic­h unhaltbar in den Knick. Acht Minuten später war die Begegnung entschiede­n: Nils Wehran kam in aussichtsr­eicher Position an den Ball und ließ sich die Chance nicht entgehen.

Eine kuriose Szene gab’s noch: Der Schiedsric­hter wollte eigentlich Benjamin Jesche die Rote Karte zeigen, weil er eine Beleidigun­g gegen einen Gegenspiel­er gehört hatte. Da aber auch die Königshard­ter Spieler den Unparteiis­chen überzeugte­n, dass er dies aus dem Zusammenha­ng wahrgenomm­en habe, blieb der rote Karton in der Hintertasc­he der Shorts.

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FOTO: LINDEKAMP Nach der 1:3-Heimnieder­lage des RSV Praest – hier Juri Wolff am Ball – kommt das Bezirkslig­a-Team der Abstiegszo­ne bedrohlich nahe.

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