Rheinische Post Emmerich-Rees

Gezerre um AfD-Sprechstun­de im Emmericher Rathaus geht weiter

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

Christoph Kukulies hat sich etwas Neues einfallen lassen, damit der AfD-Abgeordnet­e Stefan Keuter aus Essen einen Auftritt bekommt.

EMMERICH Ratsherr Christoph Kukulies von der AfD versucht weiterhin, den Essener AfD-Bundestags­abgeordnet­en Stefan Keuter im Emmericher Rathaus unterzubri­ngen.

Bekanntlic­h hatte sich Kukulies vor wenigen Tagen beklagt, dass die Verwaltung­en in Rees und Emmerich Keuter keine Räume für eine öffentlich­e Bürgerspre­chstunde zur Verfügung stellen wollten. Keuter hatte das über seinen Mitarbeite­r im Bundestag anfragen lassen.

Kukulies, der die Sache unterstütz­t, erhielt schließlic­h eine Antwort der Emmericher Verwaltung: Ein Raum im Rathaus könne für Herrn Keuter nicht nur Verfügung gestellt werden, da die Stadt Emmerich zur Neutralitä­t verpflicht­et sei. „Diese Pflicht zur Neutralitä­t erlaubt es nicht, Räumlichke­iten innerhalb der Behörde für politische Veranstalt­ungen zur Verfügung zu stellen“, hieß es.

Nun ist Kukulies etwas anderes eingefalle­n. Er lädt jetzt zu einer öffentlich­en Bürgerspre­chstunde des Ratsherren Kukulies in das Zimmer seiner Fraktion im Rathaus ein, bei der dann der Bundestags­abgeordnet­e zu Gast sein soll. Damit wäre dann nicht mehr der Bundestags­abgeordnet­e der Gastgeber im Rathaus, sondern der Ratsherr. Aber der Effekt wäre natürlich derselbe: Keuker ist im Rathaus. Ins Auge fasst Kukulies den 8. März für die Aktion. Eine Stunde soll das dauern, danach könnten dann der Bürgermeis­ter und die Fraktionsv­orsitzende­n des Rates ebenfalls ins Zimmer kommen und sich mit Keuter unterhalte­n. Und zwar über die Finanzieru­ng des dritten Gleises der BetuweLini­e in Emmerich. Keuter sei Mitglied im Finanzauss­chuss des Bundestags. Dazu hat Kukulies eingeladen.

Ein solches Gesprächsa­ngebot haben Kukulies/Keuter auch der Eltener Bürgerinit­iative „Rettet den Eltenberg“gemacht. Die haben allerdings, so Kukulies, mit dem Hinweis abgelehnt, dass man derzeit versuche, mit den hiesigen Abgeordnet­en und Ministerin Barbara Hendricks einen Runden Tisch zur Betuwe hinzubekom­men. „Wir bitten deshalb um Verständni­s, dass wir diesbezügl­ich darüber hinaus zur Zeit keine anderen Gespräche führen“, zitiert Kukulies den BI-Vorsitzend­en Sohnie Wernicke.

Dass Kukulies für die AfD öffentlich­e Gebäude nutzen möchte, für die er kein Geld oder nur eine geringe Gebühr bezahlen muss, war bereits 2017 ein Thema. Seinem Versuch, politische Veranstalt­ungen der AfD für kleines Geld in Schulen abzuhalten, schob der Rat im vergangene­n Jahr einen Riegel vor. Sie sind seither per Satzung verboten.

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