„Rote Hövelmanner“investieren
Die Spedition in Empel will vier Millionen Euro in ein neues Bürogebäude stecken. Weil die Geschäfte gut laufen, könnte auch der Fuhrpark deutlich aufgestockt werden – nur fehlt es an Fahrern. Deshalb wird um Nachwuchs geworben.
EMPEL (rey) Noch müssen sich die Verwaltungs-Mitarbeiter der „Roten“, wie die Hövelmann-Spedition an der Reeser Straße in Empel auch genannt wird, noch räumlich behelfen. „Wir platzen aus allen Nähten“, weiß Markus Hövelmann. Aber Abhilfe ist in Sicht. Für vier Millionen Euro baut das Familienunternehmen ein neues Bürogebäude, ebenfalls direkt an der Reeser Straße.
„Den Mietvertrag fürs jetzige Gebäude haben wir bereits gekündigt“, sagt der Verkehrsbetriebswirt. Die Planung für das neue, dreigeschossige Gebäude, in dem dann 2000 Quadratmeter statt der heute 900 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung stehen, ist fast abgeschlossen. „In Kürze wird die Baugenehmigung eingereicht“, ergänzt Hövelmann-Geschäftsführer Gregor Roes.
Bis Ende des Jahres soll das neue, mit Erdwärme versehene Gebäude fertig sein, das vom Kalkarer Architekten Michael Wilmsen entworfen worden ist. Die Mitarbeiter dürfen sich übrigens auch über eine BistroLounge mit angeschlossener Außen-Terrasse in der ersten Etage freuen.
Der Firma geht es nach eigenen Angaben gut – und die Geschäftsleitung investiert kräftig in die Zukunft. „Wir haben gerade zusätzlich 30. 000 Quadratmeter Fläche ans bestehende 45.000 Quadratmeter große Grundstück dazu gekauft“, sagt Markus Hövelmann. 10.000 Quadratmeter davon würden in einem ersten Schritt zu zusätzlichen Park- und Rangierflächen ausge- baut. Der Fuhrpark der „Roten“, die auf Stückgut-Transport in Deutschland und den Benelux-Ländern spezialisiert sind, umfasst zur Zeit 50 Lastwagen. „Wobei wir sofort zehn weitere anschaffen würden, weil die Wirtschaft in Deutschland boomt“, meint Gregor Roes. Nur fehle es an den dafür notwendigen Fahrern. Dieses Problem werde sich in nächster Zeit noch verschärfen, in der gesamten Branche. „30 Prozent der Fahrer gehen absehbar in Ruhestand“, wissen auch die Hövelmänner.
Und werben deshalb verstärkt um Nachwuchs. „Wir sind auf Job-Börsen vertreten, auf Messen, schalten Anzeigen“, erklärt Markus Hövelmann. Wobei Mund-zu-Mund-Propaganda bisher noch am effektivsten gewesen sei.
Doch bislang ist der Erfolg noch „ausbaubar“, sagt der Geschäftsführer. Deshalb versuche man die „alten Hasen“, noch bevor sie in den Ruhestand gehen, für einen Ver- bleib im Unternehmen zu gewinnen. „Unser ältester Fahrer wird jetzt 70 Jahre“,so Hövelmann. Was für ein gutes Betriebsklima sprechen dürfte. Immerhin gibt es keine Altersbeschränkung für BrummiFahrer. Nur gesund müssen sie sein, wenn sie im Rentenalter weiter am Steuer sitzen wollen.