Reeser SC hat keine Nachwuchssorgen
Der Verein verzeichnet seit vielen Jahren eine wachsende Zahl von Kindern, die das Schwimmen erlernen wollen. Auf der Warteliste stehen 25 Kinder. Auch außerhalb des Beckens bietet der Verein dem Nachwuchs Aktivitäten an.
REES Beim Reeser SC wird schon seit Jahren gegen den Trend geschwommen. Nachwuchssorgen, mit denen etliche Sportvereine zu kämpfen haben, kennt der Club nicht. Es gibt sogar eine lange Warteliste. Darauf stehen derzeit 25 Kinder. „Die Nachfrage ist ungebrochen“, sagt Vorsitzender Jürgen Pintzke.
So ist das neue Hallenbad am Grüttweg auch montags immer rappelvoll, wenn sich ab 18 Uhr die Sechs- bis Zehnjährigen 45 Minuten lang im Wasser tummeln. Auf den fünf 25-Meter-Bahnen sind im Schnitt 30 Mädchen und Jungen
„Ich habe eine wunder
schöne Jugend im Verein verbracht. Jetzt bin ich dabei, etwas
zurückzugeben.“
Nina Stiller
Schwimmtrainerin
gleichzeitig aktiv, die das SchwimmABC erlernen. Voraussetzung für eine Teilnahme in der Anfängergruppe ist das Seepferdchen. „Damit ist man aber noch weit davon entfernt, schwimmen zu können. Besser wäre das Bronze-Abzeichen als Basis“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Benedikt Tiggelbeck.
Insgesamt betreut der Verein, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, etwa 150 Kinder und 50 Wettkampfschwimmer. Die riesige Resonanz kommt nicht von ungefähr. Der Verein kann auf einen Pool von zahlreichen Übungsleitern bauen, die sich ehrenamtlich und mit viel Herzblut engagieren. Und das merken auch die Kinder. Finn Fingerhut kommt montags regelmäßig aus Vrasselt nach Rees. „Ich würde gerne noch öfter schwimmen“, sagt der Achtjährige.
Doch die Kapazitäten sind trotz des neuen Hallenbades immer noch begrenzt. Neben der Stunde am Montag stehen dem Verein noch der Dienstag- und der Donnerstagabend zur Verfügung. Auch hier beginnen zwei weitere Nachwuchsgruppen um 18 Uhr, anschließend springen die Teilnehmer der Leistungsgruppen ins Wasser, die zuvor bei den Anfängern „gesichtet“wor- den sind. „Vor 18 Uhr zu beginnen, macht aber auch keinen Sinn. Eltern und Trainer sind berufstätig, Kinder haben Ganztagsunterricht“, sagt Pintzke. Das vorhandene Trainingszeiten-System sei sehr sensibel, un- koordinierte Veränderungen könnten dieses schnell zum Kentern bringen. Gerade für den Breitensport wäre sicherlich auch wieder ein Freibad in Rees sehr wichtig, so Pintzke. Fast alle Übungsleiter sind „Eigengewächse“und haben das Schwimmen in Rees erlernt. „Ich habe eine wunderschöne Jugend im Verein verbracht. Jetzt bin ich dabei, etwas zurückzugeben“, sagt Nina Stiller, die beim Reeser SC in der Trainerarbeit engagiert sind.
Seit sieben Jahren betreut Nina Stiller, selbst dreifache Mutter, die Mädchen und Jungen am Beckenrand und sorgt beim Nachwuchs für Wassergewöhnung und technische Grundlagen. Dazu gehört auch, ins Wasser auszuatmen und die Augen unter Wasser offen halten zu können. „Ich lasse die Kinder deshalb durch Spritzwasser schwimmen“, sagt Stiller.
Es sei wichtig, gleich von Grund auf die richtigen Schwimmtechniken zu erlernen, sagt Benedikt Tiggelbeck. Beispielsweise eine falsche Brustgrätsche wieder herauszubekommen, sei ein schweres Unterfangen. Auch die Übungsleiter des Schwimmclubs stellen fest, dass heutzutage immer mehr Kinder teilweise fast ohne Bewegungserfahrung ins Bad kommen. „Alle Übungsleiter in unserem Verein bilden sich regelmäßig fort und besitzen den DLRG-Schein, einige auch eine Trainerlizenz“, sagt Jürgen Pintzke über die Qualität des Trainings, das dank des neuen Hallenbades nun auch von Interessierten direkt hinter einer Scheibe beobachtet werden kann.
Für Schüler von Berufskollegs bietet der Club außerdem ein einjähriges Praktikum während ihres Sport-Abiturs an. „Das haben inzwischen schon vier Schüler wahrgenommen“, sagt Pintzke, der für jede weitere Unterstützung dankbar ist. Neben der schwimmerischen Ausbildung bietet der Club noch viele weitere Aktivitäten, wie Ausflüge in Freizeitparks, Zeltlager, Fahrradtouren oder Halloween-Partys an. Damit hält der Club den Nachwuchs nicht nur im Wasser bei Laune.