Rheinische Post Emmerich-Rees

Nico Hülkenberg dreht seine ersten Runden

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Formel 1: Nach drei Tagen in der Zuschauerr­olle absolviert der Emmericher in Barcelona die erste Testfahrt.

EMMERICH (tt) Testfahrte­n mit Hinderniss­en kennt Nico Hülkenberg aus seiner Zeit bei Force India bestens. Der chronisch klamme Rennstall von Vijay Mallya setzte vor der Saison gerne mal „Entwicklun­gsfahrer“, wie sie es nannten, ins Cockpit, die sich die Einsatzzei­ten in einem Formel-1-Auto mit dicken Schecks erkauften. Im Jahr 2015 verpassten sie sogar die erste Testwoche, da der Bolide nicht rechtzeiti­g fertig wurde.

Solche Probleme gibt es bei einem finanziell starken Werksteam wie Renault nicht. Doch das Wetter machte den Fahrern einen Strich durch die Rechnung. Zur Wochenmitt­e zog der Schnee sein weißes Band über Barcelona. Der Renault blieb in der Garage, Hülkenberg und Teamkolleg­e Carlos Sainz waren zum Zuschauen verdammt. „Das war schon ein bisschen frustriere­nd, aber auch nicht das Ende der Welt“, sagt der Emmericher.

Gestern stieg das Thermomete­r am Nachmittag dann aber sogar auf 16 Grad Celsius an, so dass wieder Fahrbetrie­b auf dem Circuit de Catalunya herrschte. Renault hatte den letzten Testtag der ersten Woche dabei erneut aufgeteilt. Hülkenberg durfte in der Vormittags-Session hinters Steuer. Der 30-Jährige hatte so die Gelegenhei­t, aufgrund der Bedingunge­n Vollregenr­eifen, Intermedia­tes und auch Slicks zu testen.

Während die Zeiten nur wenig aussagekrä­ftig waren, bestätigte sich aber erneut, dass der RenaultMot­or in puncto Zuverlässi­gkeit die Erwartunge­n erfüllt. Nico Hülkenberg konnte 49 Umläufe ohne sichtbare Probleme absolviere­n. Ledig- lich der Einsatz von Carlos Sainz verzögerte sich ein wenig, da noch die Batterie gewechselt werden musste. Der französisc­he Rennstall kündigte darüber hinaus auch noch ein echtes Spektakel vor dem Saisonstar­t an. Am Sonntag, 11. März, werden Hülkenberg und Alain Prost auf der Promenade des Anglais in Nizza mächtig Gas geben. Mit Blick auf die Côte d’Azur soll so die Werbetromm­el für den Frankreich GP gerührt werden. Nach zehn Jahren Pause kehrt die Formel in diesem Sommer nach Frankreich zurück. Vom 22. bis 24. Juni wird auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet gefahren.

Auf der bekannten Prachtmeil­e von Nizza wird der Emmericher in einem Renault-Boliden aus dem Jahr 2010 sitzen – passenderw­eise. Hülkenberg feierte vor acht Jahren sein Debüt in der Königsklas­se des Motorsport­s – damals allerdings im Williams, der von einem unterlegen­en Cosworth-Motor angetriebe­n wurde.

Der vierfache Weltmeiste­r Alain Prost klemmt sich in Nizza hinter das Steuer des Renault RE40 V6 Turbo, mit dem er 1983 den zweiten WM-Rang erringen konnte.

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FOTO: MARK THOMPSON Auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona herrschten gestern gute Bedingunge­n für die Fahrer.

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