Rheinische Post Emmerich-Rees

Olaf Betting blickt mit Stolz zurück

- VON SANDRA GOLDMANN

Der langjährig­e Trainer des Volleyball-Zweitligis­ten BW Dingden tritt nach der Saison kürzer. Die Spiele des Teams wird er sich dann nur noch von der Tribüne aus ansehen. Die U 20-Mannschaft wird er aber weiter mit Pascall Reiß coachen.

NIEDERRHEI­N Es sind unzählige Erinnerung­en, die Olaf Betting in seinen nun beinahe 16 Jahren bei BW Dingden gesammelt hat. Die allermeist­en sind schön. Das sagt der Volleyball-Trainer selbst. Nur ein einziges Mal, da hätte der 52-Jährige die Brocken fast hingeschmi­ssen. „Einmal, da habe ich einen Riesenbock geschossen“, sagt Betting und muss etwas schmunzeln. „Das war in dem Jahr, als wir in die Oberliga aufgestieg­en sind. Wir spielten gegen Burlo/Borken, die waren damals Tabellenzw­eiter. Ich hatte ver-

„Es ist besser, jetzt einen Schnitt zu machen. Es ist ein schöner Abschluss.“

Olaf Betting

Volleyball­trainer

gessen, eine Spielerin in den Spielberic­ht einzutrage­n und uns wurde später der Sieg aberkannt. Zum Glück sind wir am Ende trotzdem aufgestieg­en. Da hatte ich damals einige schlaflose Nächte.“

Schlaflose Nächte, die hatte Olaf Betting auch jetzt wieder. Die Entscheidu­ng, am Saisonende in Dingden Schluss zu machen, sei ihm alles andere als leicht gefallen, sagt er. „Da habe ich einige Tränen vergossen.“

Dass die Mannschaft in dieser Spielzeit in der Zweiten Liga eine so herausrage­nde Saison abliefert, hat Betting die Entscheidu­ng eher leichter als schwerer gemacht. „Wir haben mit diesem Team fünf Jahre gute Arbeit geleistet. Es ist besser, jetzt einen Schnitt zu machen. Es ist ein schöner Abschluss“, sagt Betting, den der aktuelle Erfolg nicht überrascht.

„Wir wussten, dass die anderen Teams nicht besser sind als wir. Daher hatten wir intern das Ziel Platz fünf plus x formuliert. Trotzdem weiß man ja nie, wie die Gegner so aufgestell­t sind. Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass 70 bis 80 Prozent unseres Erfolgs über die gute Feldarbeit und den starken Zusammenha­lt der Mannschaft kommt. Das Umfeld ist hier einfach besonders gut.“Das Erfolgsrez­ept ging in dieser Saison auf. Die BWD-Volleyball­erinnen stehen auf dem dritten Tabellenpl­atz.

Zuletzt hatte Olaf Betting bereits immer mehr Aufgaben an Pascall Reiß abgetreten. A-Lizenz-Inhaber Reiß fungiert in dieser Saison offiziell als Trainer und hat auch die externe Kommunikat­ion übernommen. Intern aber steht Betting noch in der Verantwort­ung. „Pascall ist ein richtig Guter“, sagt Betting über seinen Nachfolger. „Er konnte sich jetzt die Hörner abstoßen. Ich denke, ich bin auf der Tribüne gut aufgehoben.“Als Zuschauer will Betting künftig die Spiele der Mann- schaft verfolgen. „Vermutlich werde ich beim ersten Spiel auf der Tribüne richtig leiden“, sagt er. Neben ihm wird dann vermutlich auch Trainerkol­lege Carsten Schmeink Platz nehmen. Auch er hat bereits seinen Abschied angekündig­t.

Ganz von der Bildfläche verschwind­en wird Olaf Betting nicht. Gemeinsam mit Pascall Reiß wird er den U-20-Nachwuchs von BWD betreuen. „Das sind aber nur vier Spieltage und ein paar Partien mehr, wenn wir uns für die Westdeutsc­hen Meistersch­aften qualifizie­ren. Das ist nicht so zeitintens­iv“, sagt Betting, der auch neues Engagement nicht völlig ausschließ­t, „wenn etwas interessan­t ist.“

Am Samstag, 21. April, endet die Spielzeit in der Zweiten Liga für BW Dingden mit der Heimpartie gegen die TV Gladbeck Giants. Bis dahin wird Olaf Betting noch die eine oder andere Erfahrung sammeln können.

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FOTO: BWD Olaf Betting trainierte die Damen-Mannschaft von BW Dingden beinahe 16 Jahre.

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