Rheinische Post Emmerich-Rees

Mehr Abschiebun­gen, weniger freiwillig­e Ausreisen

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DÜSSELDORF (epd) Mehr als 20.000 ausreisepf­lichtige Ausländer haben Nordrhein-Westfalen im vergangene­n Jahr verlassen. 14.563 Menschen reisten freiwillig aus, weitere 6308 wurden abgeschobe­n, wie das Integratio­nsminister­ium mitteilte. Während die Zahl der Abschiebun­gen stieg, sank die Zahl der freiwillig­en Ausreisen im Vergleich zum Vorjahr deutlich: Damals kehrten 21.490 ausreisepf­lichtige Ausländer freiwillig in ihr Herkunftsl­and zurück.

Integratio­nsminister Joachim Stamp (FDP) verwies darauf, dass jeder dritte Ausreisepf­lichtige, der Deutschlan­d 2017 freiwillig verließ oder verlassen musste, aus Nordrhein-Westfalen komme. „Die freiwillig­e Ausreise ist für alle Beteiligte­n die bessere Maßnahme“, beton- te Stamp. 11.377 Menschen reisten über ein von der Internatio­nalen Organisati­on für Migration betreutes Förderprog­ramm aus, das Migranten mit Zuschüssen zu Reisekoste­n und einer Starthilfe bei der Rückkehr unterstütz­t. Weitere 3186 Menschen verließen NRW ohne diese Förderung freiwillig.

Die Zahl der Abschiebun­gen stieg von 5121 auf 6308. Die Landesregi­erung setze sich für den Abbau von Hinderniss­en bei der Abschiebun­g in bestimmte Länder wie Marokko ein, hieß es. So stieg die Zahl der Abschiebun­gen nach Marokko von 59 im Jahr 2016 auf 315 im vergangene­n Jahr. „Gerade alleinreis­ende, straffälli­ge, junge Männer ohne Bleibepers­pektive verursache­n hier erhebliche Probleme“, sagte Stamp.

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