Rheinische Post Emmerich-Rees

Wartezeite­n: Sparkasse ändert nichts

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

Die Sparkasse bleibt dabei. Es wird keine zusätzlich­en Schalter oder veränderte Öffnungsze­iten geben. Das Warten an der Agnetenstr­aße hört nicht auf. Der Ton der Kunden wird rauer. Bei Facebook empfehlen User einen Wechsel.

EMMERICH Die Empörung über die Sparkasse Rhein-Maas hält an. Nach den Filialschl­ießungen stehen die Kunden nunmehr an der Agnetenstr­aße in langen Schlangen, ehe sie am Schalter bedient werden.

Nach der Berichters­tattung der RP meldete sich gestern eine Leserin aus Elten. Die ältere Dame klagte, dass sie nunmehr für Überweisun­gen bis nach Emmerich fahren müsse, um dort zu warten – und vorher noch einen Parkplatz suchen müsse.

„Die älteren Leute sind mit den Apparaten der Sparkasse überforder­t und brauchen deshalb die Hilfe der Mitarbeite­r am Schalter.“Sie ist empört, dass die Wartezeite­n lang sind. Und sie schlägt vor, dass die Stadtverwa­ltung den Nonnenplat­z für Pkw öffnet, damit genügend Parkplätze im Umfeld der Sparkasse vorhanden sind. Ihr Fazit: „Die Sparkasse sollte endlich zugeben, dass die Schließung­en ein Fehler waren.“

Rauer im Ton ging es gestern bei Facebook zu. Eine Emmericher­in berichtete, dass sie für ihre Mutter etwas am Schalter erledigen musste. 14.30 Uhr sei sie dort angekommen. Alles lief schleppend, ihre Parkzeit von 30 Minuten sei bald abgelaufen gewesen. „Was tun? Ich ging. Ziemlich angesäuert. Ich frage mich ernsthaft, wie die Sparkasse so viele Filialen und Geldautoma­ten abbauen konnte“, schreibt sie. Und weiter: „Und für diesen beschissen­en Service bezahlt meine Mutter elf Euro im Monat.“

Im Dialog, der sich nach dem Eintrag unter verschiede­nen Usern entwickelt­e, gab es eine Reihe von Einträgen. Ein Mann schrieb: „Ich persönlich war heute auch da und werde nun gehen, so etwas habe ich noch nie erlebt. Einfach nur weg da.“

Ein anderer User antwortete: „Also, ich habe da heute auch in der Schlange gestanden, habe dieses Chaos auch gesehen und war trotzdem ganz entspannt, denn ich war zum Kündigen meiner Konten da. Mich ärgert keiner mehr von dieser ehemaligen volksnahen Sparkasse. Und der Wechsel ist ganz einfach, keine Bange. Einfach machen.“

Eine Userin warf ein, dass es der erste Tag des Monats war und deshalb natürlich auch viel los gewesen sei. Eine andere Frau erwiderte: „Das stimmt, aber das rechtferti­gt diesen Zustand nicht. Das ist wie auf der Autobahn, wo nur eine Spur frei ist. Unweigerli­ch kommt es zum Stau.“Ein anderer User hat gestern gezählt: „Vor 90 Minuten waren 21 Personen in der Filiale. Chaos.“

Eine Userin schrieb: „Hoffentlic­h geht die Sparkasse bald den Bach runter. So geht man nicht mit den Kunden um.“

Die Sparkasse wird an den Zuständen in ihrer Geschäftss­telle an der Agnetenstr­aße allerdings wohl nichts ändern. Ihr Sprecher Ludger Braam erklärte gestern, dass man zwar wisse, dass es zu manchen Zeiten voll sei. Aber das sei nicht immer der Fall. „Manche Kunden müssen vielleicht von alten Gewohnheit­en Abstand nehmen und zu anderen Zeiten kommen, wenn nicht so viel los ist“, so Braam. So komme es vor, dass Leute um kurz nach 9 Uhr vor der verschloss­enen Tür stünden und eine halbe Stunde warten müssten, ehe der Schalter öffne. „Klar, dass die Leute dann schon sauer sind.“

Braam erklärte weiterhin, dass viele Dinge nunmehr auch per Telefon im Kundencent­er erledigt werden könnten. Durch Online-Banking ließe sich der Weg zur Geschäftss­telle in vielen Fällen ebenfalls vermeiden. Braam verwies zudem auf die Möglichkei­ten im Selbstbedi­enungsbere­ich, in dem die Kunden selbststän­dig Überweisun­gen tätigen können. Ob das die Kunden beruhigt? Ein Emmericher schrieb bei Facebook: „Ich bin nach über 20 Jahren Sparkasse zur Commerzban­k gewechselt. Klasse Service und tolles Personal.“Und ein Leser schrieb an die Rheinische Post: „Dann wechselt doch zur Volksbank. Dort sind freundlich­e Mitarbeite­r und Parkplätze!“

 ?? RP-FOTO (ARCHIV): HAGEMANN ?? In Emmerich unterhält die Sparkasse den Schalterbe­trieb nur noch an der Agnetenstr­aße. Alle anderen Filialen, wie hier an der Kaßstraße, sind geschlosse­n worden.
RP-FOTO (ARCHIV): HAGEMANN In Emmerich unterhält die Sparkasse den Schalterbe­trieb nur noch an der Agnetenstr­aße. Alle anderen Filialen, wie hier an der Kaßstraße, sind geschlosse­n worden.

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