Rheinische Post Emmerich-Rees

Zweimal Nein heißt noch nichts

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Es ist die Frage, ob die in dieser Woche getroffene­n Entscheidu­ngen in Sachen „Reeser Welle“Aufschluss darüber geben, wie es mit dem Projekt weitergeht. Mit seinem Nein zu finanziell­en Mitteln für ein Gutachten wähnt sich der Kreisaussc­huss zumindest formaljuri­stisch auf der richtigen Seite. Das heißt aber noch nicht automatisc­h, dass das Vorhaben auch genehmigt wird.

Aus Sicht der Kiesfirmen führt daran jedoch kein Weg vorbei. Schließlic­h sei die Fläche vor den Toren Esserdens dafür im Regionalpl­an ausgewiese­n. Die Kies-Gegner sehen das anders. Sie interpreti­eren den Regionalpl­an als „Kann“und nicht als „Muss“.

Die Unternehme­n jedenfalls halten an ihren Plänen fest. Auch, dass der Reeser Rat kein Einverstän­dnis zum Verkauf städtische­r Flächen für die Auskiesung gibt (es geht um zwei Feldwege), hält die Firmen Hülskens und Holemans nicht davon ab. Wer gehofft hat, mit diesem Schachzug die „Reeser Welle“zu Fall zu bringen oder sie zumindest in ihrem Ausmaß drastisch zu reduzieren, wird enttäuscht.

Möglicherw­eise bleibt das Nein aus Rees ohnehin nur eine symbolisch­e Geste. Denn Fakt ist: Der Kreis Kleve wird letztendli­ch entscheide­n. Wohl ohne weiteres Gutachten. Doch dass die Gegner der Abgrabung, sollte sie genehmigt werden, dann den juristisch­en Weg beschreite­n, ist wahrschein­lich. Das letzte Wort werden wohl die Gerichte haben.

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