Smarte Technik statt schwarzem Gummi
Reifen sind nur rund und schwarz? Auf den ersten Blick mag sich am Schuhwerk unserer Autos in den letzten Jahrzehnten nur wenig geändert haben. Doch auch die Gummikocher und Profilschneider gehen mit der Zeit.
Die Pneus werden peu à peu zu smarten Hightech-Produkten.
telt der Reifen sogar selbstständig den Kontakt zum nächsten Händler.
Continental hat sich mit seinen Reifen in diesem Jahr sogar zur Elektronikmesse CES gewagt und dort die Systeme „ContiSense“und „ContiAdapt“vorgestellt. Ersteres erkennt mit leitenden Schichten im Gummi, ob der Reifen etwa bei starken Stößen beschädigt wird, und warnt dann genau wie bei zu weit abgefahrenem Profil den Fahrer. Und zweiteres passt mit einem eingebauten Kompressor seinen Luftdruck passend zum Untergrund an, erhöht oder verkleinert so die Aufstandsfläche und variiert so den Grip oder den Rollwiderstand.
Den „Connesso“kann man laut Pirelli bereits kaufen und Continental stellt die Markteinführung für die nächsten fünf Jahre in Aussicht. Allerdings ist auch die Idee vom luftleeren Reifen offenbar nicht aus der Luft gegriffen. Denn zumindest fürs Fahrrad, wo die Anforderungen nicht ganz so groß sind wie beim Auto, will Bridgestone so einen Pneu schon im nächsten Jahr in Serie bringen. Die tragende und federnde Wirkung der Luft sollen Speichen aus speziellen Harzen ersetzen. Experten sehen solche Entwicklungen mit großem Interesse. Denn im Umgang mit den Reifen könne man viel falsch machen, warnt Hans-Georg Marmit von der Sachverständigenvereinigung KÜS. Doch statt auf smarte Reifen oder luftleere HightechGummis mit adaptiven Belägen zu hoffen, hat er für die Autofahrer einen viel einfacheren Rat: „Wenn man seine Reifen bewusst auswählt, regelmäßig den Luftdruck kontrolliert und gelegentlich nach dem Profil schaut, kommt man schon ein gutes Stück weiter.“