Rheinische Post Emmerich-Rees

Eine Frage der Frau – CSU klärt Ministerri­ege für Groko

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BERLIN (kd) Die CDU von Angela Merkel hat ihre drei Frauen und drei Männer für das neue Kabinett schon vor einer Woche genannt. Heute folgt die Schwesterp­artei CSU. Klar ist, dass der 68-jährige CSU-Chef Horst Seehofer das Superminis­terium für Inneres, Bau und Heimat übernehmen wird. Er hatte schon vor der Wahl gesagt, dass der Parteivors­itzende künftig im Kabinett sein muss. Nur dass er das selbst sein würde, hatte damals noch kaum einer geglaubt. Denn Seehofers Priorität war immer sein Ministerpr­äsidentena­mt. Da müsse schon der Himmel über Bayern einstürzen, wenn er diesen Posten vor der Landtagswa­hl im Herbst 2018 aufgeben würde, hatte er gesagt. Jetzt macht er es und der Himmel über Bayern stürzt nicht ein. Seehofer war bereits in der Regierung von Helmut Kohl von 1992 bis 1998 Gesundheit­sminister und unter Merkel von 2005 bis 2008 Landwirtsc­haftsminis­ter. Die CSU bekommt ferner das Ministeriu­m für Verkehr und digitale Infrastruk­tur. Das dürfte auf Generalsek­retär Andreas Scheuer (43) zulaufen. Von 2009 bis 2013 war er dort bereits Parlamenta­rischer Staatssekr­etär. Der Passauer sitzt seit 2002 im Bundestag und gilt als einer der wenigen verblieben­en Vertrauten Seehofers und als Kumpel von CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt.

Als Nachfolger von Scheuer ließ Seehofer im Gespräch mit dem „Münchner Merkur“durchblick­en, dass er sich Scheuers Stellvertr­eter Markus Blume dafür vorstellen könnte.

In der vorigen Wahlperiod­e hatte die CSU keine Frau im Kabinett. CDU und SPD besetzen die Posten diesmal paritätisc­h. Mit einer erneuten reinen Männerrieg­e stünde die Bayern-Partei ziemlich isoliert da. So wird für das Entwicklun­gsminister­ium CSU-Vize Dorothee Bär (39) gehandelt. Sie würde aber einen in dem Amt geachteten Mann verdrängen: Gerd Müller (62). Deshalb wird spekuliert, Bär könnte Staatsmini­sterin für Digitalisi­erung im Kanzleramt werden. Mit diesem Posten säße sie mit am Kabinettst­isch. Dennoch würde die CSU in dem Fall als einzige der drei Koalitions­partner wieder keine Frau zur Ministerin machen.

In der vorigen Wahlperiod­e hatte die Bayern-Partei keine

Frau im Kabinett

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