Rheinische Post Emmerich-Rees

Das ist erst der Anfang

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Es gibt nur wenige Sportarten, die sie sich so schwer mit Veränderun­gen tun wie der Fußball. Dementspre­chend intensiv sind die Auseinande­rsetzungen, seitdem der Videobewei­s in der Bundesliga vorgestell­t wurde. Mittlerwei­le hat sich der Widerstand hierzuland­e zumindest abgekühlt. Der Videobewei­s gehört nun auch offiziell zum Spiel dazu – in allen Wettbewerb­en, das ist jetzt nur eine Frage der Zeit.

Fußball ist nicht mehr Bolzplatz. Fußball ist ein Unterhaltu­ngsformat. Und wenn der Fußball erfolgreic­h bleiben will, dann muss er ständig über sich selbst nachdenken. Formel 1 und Eishockey und viele andere Sportarten haben das erst gemacht, als sie am Boden lagen. Die obersten Regelhüter des Fußballs haben andere Revolutiön­chen in der Schublade. Zum Beispiel: Abseits abschaffen. Die Regel behindert mehr den Spielfluss, als dass sie vor was auch immer schützt. Besonders die unsägliche Modifikati­on des sogenannte­n „passiven Abseits“hat das Spiel verkompliz­iert.

Zeitstrafe­n statt Gelber Karten, Netto-Spielzeit in den letzten zehn Minuten, um Zeitschind­erei zu verhindern. Das alles sind bisher Ideen, die kein Angriff auf den Fußball sind. Sie haben es verdient, dass man sich mit ihnen ernsthaft beschäftig­t. Viel zu oft ist der Fußball aber viel zu arrogant, um das auch wirklich zu tun.

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