Rheinische Post Emmerich-Rees

DFB-Präsident: „eSports ist für mich kein Sport“

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BREMEN/BERLIN (sid) Präsident Reinhard Grindel vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) will eSports nicht als Sportart anerkennen. „Fußball gehört auf den grünen Rasen und hat mit anderen Dingen, die computermä­ßig sind, nichts zu tun. eSports ist für mich kein Sport“, sagte der 56-Jährige im „Weser-Kurier“. Vielmehr sehe Grindel in der steigenden Nutzung von mobilen Endgeräten durch Kinder und Jugendlich­e „eine absolute Verarmung“. Dass eSports gar irgendwann olympisch werden könnte, hält Grindel für keine gute Idee: „Das halte ich für absurd. Ich hoffe, dass das so nicht kommt.“Nach der Gründung des Dachverban­des eSport-Bund Deutschlan­d (ESBD) im November 2017 hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zuletzt die Gründung einer Arbeitsgru­ppe für eSports angekündig­t. Einer Anerkennun­g als Sportart steht der DOSB grundsätzl­ich positiv gegenüber.

Im Koalitions­vertrag zwischen CDU, CSU und SPD ist ebenfalls eine Unterstütz­ung „einer olympische­n Perspektiv­e“von eSports sowie dessen Anerkennun­g als Sportart verankert. Auch dies stößt Grindel sauer auf. „Ich halte den Weg, der in der Koalition beschlosse­n wurde, eSports gemeinnütz­ig zu machen, für falsch.“Er sei lieber dafür, dass Politiker sich für Vereine einsetzen, das Ehrenamt erleichter­n und nicht dafür, „der Unterhaltu­ngsindustr­ie Steuervort­eile zu verschaffe­n“.

Für die Zukunft sieht Grindel digitale Freizeitan­gebote als Rivalen für den Fußball im Werben um den Nachwuchs: „Die größte Konkurrenz für die Frage, ob Kinder und Jugendlich­e zu uns in die Sportverei­ne kommen, kommt gar nicht vom Handball, Basketball oder anderen Sportarten, sondern wirklich vom Befassen mit digitalen Endgeräten“, sagte Grindel.

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