Rheinische Post Emmerich-Rees

Tod eines Seglers

- VON UTE WESSELS

Fahnderin Nora Weiss aus Lübeck muss ein vermeintli­ches Eifersucht­sdrama aufklären.

LÜBECK (dpa) Nach einem gelungenen Auftakt für die neue LKA-Fahnderin Nora Weiss (Anna Maria Mühe) aus Lübeck mit zwei Folgen im November 2016 macht der Sender nun eine Reihe daraus. „Es ist nicht vorbei“lautet der Titel – irgendwie passend. Folge vier mit der spröden Ermittleri­n wurde in den vergangene­n Wochen in Lübeck, Hamburg und Kiel gedreht.

Nora Weiss hat gerade einen Fall erfolgreic­h abgeschlos­sen. Sie und ihre Abteilung werden gefeiert, auch Staatssekr­etär Jonas Naumann (Jörg Pose) gratuliert. Schon kurz darauf im nächsten Fall begegnen sich Weiss und Naumann erneut. Denn noch während die Feier im Gange ist, taucht eine verzweifel­te Frau im Landeskrim­inalamt auf. Ihr Mann Patrick sei am Vorabend von einem Segelausfl­ug auf der Ostsee nicht zurückgeke­hrt, sagt Monika Landau (Katharina Müller-Elmau). Am nächsten Morgen wird seine Leiche an den Strand gespült.

Gemeinsam mit ihrem Kollegen von der Lübecker Mordkommis­sion, Simon Brandt (Jan Krauter), durchleuch­tet Weiss das Leben des Toten. Hat sich hier ein klassische­s Eifersucht­sdrama abgespielt? Eine Ex-Geliebte taucht auf, die Ehefrau beteuert jedoch, eine gute Ehe mit Patrick geführt zu haben.

Das Navi in Patricks Leihwagen führt die Ermittler in den Ort Güstrow in Mecklenbur­g-Vorpom- mern – und auf eine andere Fährte. Autor Mathias Klaschka nimmt die Zuschauer mit in die 80er Jahre, in die Zeit des Kalten Krieges und der DDR. Hier wirkt der von Judith Kennel inszeniert­e Krimi phasenweis­e überladen. Die Geschichte entwickelt sich zu einem Fluchtdram­a.

In Güstrow treffen die Ermittler auf Maik Wosniak (André M. Hennicke), der den toten Patrick offenbar kannte und nun etwas zu verbergen hat. Nora Weiss findet alte Fotos – auf einem ist prompt ihr Vater zu sehen. Rainer Weiss (Rainer Bock) ist Priester und hat zu DDR-Zeiten Menschen zur Flucht verholfen. Was hat er mit dem Fall zu tun? Die Ermittleri­n wird misstrauis­ch.

Irgendwie ist alles bedeutungs­schwer in diesem Film. Die Touristin Monika Landau, die ihren Mann vermisst, ist natürlich nicht irgendwer, sondern bayerische Kommunalpo­litikerin. Der gemeinsame Sohn des Paares ist gehörlos. Und natürlich beherrscht Weiss zufälliger­weise die Zeichenspr­ache.

Dann wird ein DDR-Drama aus dem Fall. Es geht um Vertrauen und Verrat, um das neue Leben ehemaliger Stasi-Spitzel und schließlic­h auch noch um die große Liebe. All das ist, wie es der Filmtitel andeutet, nicht vorbei – auch nach Jahrzehnte­n nicht. „Solo für Weiss: Es ist nicht vorbei“, ZDF, 20.15 Uhr

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FOTO: DPA LKA-Fahnderin Nora Weiss (Anna Maria Mühe) steht mit gezogener Waffe am Strand. Ihr neuer Fall sieht zunächst aus wie ein Eifersucht­sdrama, führt aber zurück in die deutsch-deutsche Vergangenh­eit.

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