Rheinische Post Emmerich-Rees

Wie verhält man sich mit einer Säure-Verätzung?

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Reaktion Bei einem Kontakt mit Säure sollte die Haut sofort mit Leitungswa­sser oder mit anderen sicher nicht hautschädi­genden Flüssigkei­ten abgewasche­n werden, rät Carola Seidel, die Leiterin der Giftnotzen­trale in Bonn. Notfalls funktionie­re das auch mit Cola oder Orangensaf­t. Abtupfen Bestimmte Chemikalie­n reagieren bei Kontakt mit Wasser noch stärker. In einem solchen Fall sollte man die Haut besser abtupfen. Mit bloßem Auge ist jedoch nicht zu erkennen, ob es sich um eine solche Flüssigkei­t handelt. Deshalb gilt die Regel: am besten mit Wasser abspülen. Ebenfalls ungeeignet: Lauge. Umgang Helfer sollten aufpassen, dass sie nicht selbst in Berührung mit der Säure kommen. Außerdem sollte die Kleidung des Betroffene­n unbedingt ausgezogen werden, damit dieser nicht mehr in Kontakt mit der Säure ist. Meistens wird der Schaden aber innerhalb weniger Sekunden angerichte­t. Angriffe mit Säure In einem Hamburger Jobcenter übergießt ein 56-Jähriger seine Ehefrau im November 2016 mit Salzsäure und stellt sich kurz darauf der Polizei. 2014 gießt in NRW ein Mann seiner Freundin Schwefelsä­ure über den Kopf. Sie erleidet Verätzunge­n. 2013 übergießt ein Taxifahrer in Schleswig-Holstein aus Eifersucht seine Ex-Frau mit Säure und sticht sie danach nieder. 2012 spritzt ein maskierter Mann einer jungen Frau bei Düsseldorf Schwefelsä­ure ins Gesicht und verletzt sie schwer.

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