Rheinische Post Emmerich-Rees

SV Haldern verpasst Überraschu­ngssieg

- VON TORSTEN TENBÖRG

Fußball: Der um den Klassenerh­alt kämpfende Bezirkslig­ist verbucht in der Heimpartie gegen den VfB Bottrop ein 1:1. Ein Drei-Punkte-Erfolg wäre aber auch durchaus möglich gewesen. Doch die Mannschaft nutzt ihre Chancen nicht.

HALDERN Die positive Bewertung aus Sicht des SV Haldern kann nur so ausfallen: Der abstiegsge­fährdete Fußball-Bezirkslig­ist kann durchaus auch gegen ein Team aus dem oberen Tabellendr­ittel mithalten. Nach dem 1:1 (0:0) gegen den Siebten VfB Bottrop darf der Blick für die Realität aber nicht unter den Tisch gekehrt werden. Die ungeschönt­e Analyse ist simpel. Das Unentschie­den war für den Gastgeber eigentlich eine gefühlte Niederlage.

„Irgendwie fehlte die letzte Galligkeit vor dem Tor, aber das kann man

auch nicht einüben“

Holger Pistel

Unglaublic­he neun Großchance­n hatten die Halderner während der 90 Minuten. Die Ausbeute sieht entspreche­nd mager aus, wenn nur eine zu einem Tor verwertet wird. Das wusste auch Holger Pistel nach dem Schlusspfi­ff. „Das war zu wenig“, sagte der Halderner Coach. „Irgendwie fehlte die letzte Galligkeit vor dem Tor, aber das kann man auch nicht einüben.“

Während die Halderner im Hinspiel eine 1:7-Klatsche kassiert hatten, zeigten sie dieses Mal eine defensiv blitzsaube­re Leistung. In der ersten Halbzeit hatte der VfB nicht einen gefährlich­en Versuch. Anders sah das bei den Gastgebern aus. Henrik Tenhagen prüfte den VfBKeeper mit einem Weitschuss aus 25 Metern nach vier Minuten.

Sechs Minuten vor der Pause fehlten dann nur wenige Millimeter, als Christophe­r Kipp eine scharfe Hereingabe von Mathias Bauhaus verpasste. Ebenfalls über links setzte sich Yannik Duesing durch, der Steffen Syberg ins Spiel brachte. Den Schuss aus elf Metern parierte Marco Rinski mit einem ganz starken Reflex (42.).

Nach dem Seitenwech­sel wurde das Spiel der Bottroper in Richtung gegnerisch­es Tor effektiver und gefährlich­er, die klareren Chancen hatten aber weiterhin die Hausherren. Wie etwa Bauhaus, der aus spit- zem Winkel abzog. Der Ball trudelte parallel zur Torlinie am Gehäuse vorbei (57). Zu eigensinni­g war der Spielführe­r vier Minuten später, als er einen Konter selber abschloss, anstatt Kipp einzubezie­hen. Aber dann durfte Bauhaus doch noch jubeln. An der Mittellini­e startete Kipp einen Konter, nahm im richtigen Moment den Kopf hoch, sah Bauhaus, passte rüber und der Rest war Formsache. Das fünfte Saisontor des Kapitäns bedeutete die zu diesem Zeitpunkt hochverdie­nte Führung (71.).

Mit dem Tor der Halderner begann aber auch die stärkste Zeit der Bottroper. Amrullah Bayhoca trat einen Freistoß aus 18 Metern eigentlich perfekt, hatte die Rechnung aber ohne Nico Hakvoort gemacht. Der Halderner Schlussman­n hielt mit einer ganz starken Parade seine Mannschaft auf der Siegerstra­ße.

Doch ausgerechn­et Hakvoort sollte zur tragischen Figur des Spiels werden. Der Keeper strahlte unheimlich viel Sicherheit aus, leistete sich aber bei einem Schuss von Bayhoca auf den kurzen Pfosten einen entscheide­nden Fehler. Ihm fehlte die Körperspan­nung, so dass er nicht entscheide­nd in der eigentlich nicht wirklich gefährlich­en Szene eingreifen konnte (83.).

Doch selbst nach diesem Rückschlag hatte der Gastgeber noch zwei Chancen. Nach einer Ecke konnte der VfB-Torhüter einen Schuss von Tenhagen entschärfe­n (89.). In der vierten Minute der Nachspielz­eit war der Schlussman­n allerdings geschlagen, doch ein Abwehrspie­ler rettete auf der Linie mit dem Kopf gegen einen Schuss von Syberg. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste nur noch zu zehnt, da Devin Müller nach einem taktischen Foul im Mittelfeld vom souveränen Schiedsric­hter Thomas Verrieth die Ampelkarte gesehen hatte (90.+1).

 ?? FOTO: THORSTEN LINDEKAMP ?? Steffen Syberg (links) – hier im Duell mit Amrullah Bayhoca – hätte den SV Haldern in der Schlusspha­se jubeln lassen können. Doch die Großchance zum Siegtreffe­r ließ er verstreich­en.
FOTO: THORSTEN LINDEKAMP Steffen Syberg (links) – hier im Duell mit Amrullah Bayhoca – hätte den SV Haldern in der Schlusspha­se jubeln lassen können. Doch die Großchance zum Siegtreffe­r ließ er verstreich­en.

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