Rheinische Post Emmerich-Rees

Zahl der Keuchhuste­nfälle steigt

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KREIS KLEVE (RP) Husten, Schnupfen und Grippe haben in den vergangene­n Monaten dramatisch zugenommen. Wer momentan viel hustet, denkt deshalb wahrschein­lich als erstes an eine normale Infektion. Hinter dem Symptom kann sich aber auch etwas ganz anderes verbergen: der hochanstec­kende Keuchhuste­n. Im Jahr 2017 registrier­te das Robert Koch-Institut (RKI) in NRW 4528 Fälle – eine Steigerung von 20 Prozent zum Vorjahr (3773 Fälle).

„Dieser Trend ist auch nicht am Kreis Kleve vorbei gegangen. Ganz im Gegenteil: Wurden 2016 32 Fälle gemeldet, so stieg 2017 die Zahl um 290,6 Prozent auf 125“, sagt Michael Lobscheid von der Krankenkas­se IKK classic. Besonders gefährlich ist der Keuchhuste­n (Pertussis) für Säuglinge und kleine Kinder. Gerade im ersten Lebensjahr stellt die Erkrankung eine ernste gesundheit­liche Bedrohung für Kinder dar. Immer wieder werden schwere Erkrankung­sverläufe mit Atemnot durch angeschwol­lene Atemwege und Erbrechen beobachtet.

Die Ständige Impfkommis­sion empfiehlt deshalb eine Keuchhuste­n-Impfung, die von allen Krankenkas­sen übernommen wird, im dritten Lebensmona­t. Aufgefrisc­ht werden sollte sie im Alter von fünf bis sechs Jahren. Auch Erwachsene sollten die Impfung regelmäßig auf- frischen, da diese nicht ein Leben lang hält. „Auch wenn die Keuchhuste­nimpfung gesetzlich nicht vorgeschri­eben ist, können wir nur eindrückli­ch raten, diese wahrzunehm­en und so einer unnötigen Erkrankung vorzubeuge­n“, sagt Michael Lobscheid.

Keuchhuste­n wird durch Tröpfchen-Infektione­n übertragen. Die hochanstec­kende Krankheit kann mehrere Wochen bis Monate andauern. Anfangs kommt es zu Schnupfen, manchmal in Kombinatio­n mit Heiserkeit und Husten. Nach ein bis zwei Wochen entstehen heftige Hustenanfä­lle, die mit Erbrechen einhergehe­n und vier bis sechs Wochen dauern können.

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