Hülkenberg lobt Engagement von Renault
Formel 1: Der Emmericher blickt dem Saisonstart am 25. März in Australien zuversichtlich entgegen. Er fuhr als Werbung für den Frankreich GP einen Boliden aus dem Jahr 2012 mit Saugmotor über die Promenade des Anglais in Nizza.
EMMERICH. Die Radfernfahrt ParisNizza wird auch als das Rennen zur Sonne bezeichnet. Diesem Beinamen wurde der mondäne Badeort an der Côte d’Azur dieses Mal nicht gerecht. Es schüttete wie aus Eimern, als das Peloton in Nizza zur letzten Etappe aufbrach. Gleichzeitig nutzte Renault die abgesperrten Straßen, um für den Großen Preis von Frankreich die Werbetrommel zu rühren, der nach zehn Jahren Pause am 24. Juni in Le Castellet ausgetragen wird.
Nico Hülkenberg und der vierfache Weltmeister Alain Prost pilotierten zwei Formel-1-Boliden über den
„Man merkt die Investitionen in jeder Kurve. Wir haben einen großen
Fortschritt gemacht.“
Nico Hülkenberg Prachtboulevard Promenade des Anglais von Nizza. „Es war eine fantastische Veranstaltung. Es ist einfach unglaublich, wenn man mit einem Formel-1-Auto über die Promenade des Anglais fährt“, sagte der Emmericher.
Er saß in einem 2012er Lotus E20 mit 2,4 Liter V8 Saugmotor von Renault und spürte mal wieder den Unterschied zu den aktuellen Turbo-Aggregaten. „Der Sound war wunderbar. So etwas bietet sich einem nicht alle Tage, an so einem berühmten Ort im Süden Frankreichs zu fahren. Leider hat uns das Wetter ein wenig im Stich gelassen. Aber ich glaube, wir haben dennoch vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und ihnen hoffentlich einen kleinen Vorgeschmack auf den Frankreich GP gegeben.“
Alain Prost wiederum fuhr den 1983er Renault RE40. „Für mich hat das hier großen symbolischen Charakter“, sagte Frankreichs Motorsport-Ikone. Prost ist als Berater von Renault dicht dran am Formel-1Rennstall. Nach den Testfahrten in Barcelona zählt es nun am 25. März in Australien für das Werksteam, das in den nächsten Jahren ein ernsthafter Kandidat auf den WM-Titel werden will.
Wobei Renault noch lange nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hat. Vor allem der gekrümmte Auspuff gibt Anlass zu Spekulation. Die Abgase werden so auf den Heckflügel geleitet und sorgen für zusätzlichen Abtrieb. „Natürlich versprechen wir uns von dieser Anordnung einen Vorteil“, sagte Bob Bell, Technikchef von Renault, gegenüber der Speedweek. „Daher ist der Auspuff so weit oben platziert, wie es vom Reglement her erlaubt ist. Der Vorteil ist nicht massiv. Wir reden hier nicht von einem so großen Abtriebgewinn wie beim angeblasenen Diffusor, nicht mal annähernd. Aber ein Vorteil ist es dennoch.“
Die Daten von den Testfahrten in Barcelona sollen die Werte aus dem Windkanal bestätigt haben. „Das ist erfreulich. Aber ob das gegen unsere Gegner reicht, werden wir wohl erst in Australien erfahren“, so Bell.
Nico Hülkenberg hofft jedenfalls in seinem zweiten Jahr bei Renault, dass er es endlich schafft, einmal aufs Siegerpodest zu fahren. Das ist ihm in seinem 137 Formel-1-Rennen noch nicht gelungen. Der Emmericher lobt das Engagement des französischen Autobauers. „Man merkt die Investitionen in jeder Kurve. Wir haben da einen großen Fortschritt gemacht“, sagte er.