Rheinische Post Emmerich-Rees

Vier Großeinsät­ze an einem Tag

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

Havarie gegenüber von Rees-Mehr, Alarm am Bahnhof, im Sicherheit­shafen sinkt ein Schiff, nachts falscher Alarm.

EMMERICH Was für ein Tag in Emmerich: Die Emmericher Feuerwehr, die Polizei, die Bundespoli­zei und die Wasserschu­tzpolizei waren gestern in der Stadt im Einsatz.

Es begann am Morgen mit einem Hilfseinsa­tz der Feuerwehr Emmerich auf dem Rhein, wo es gegenüber von Rees-Mehr zu einer Havarie kam (mehr dazu auf der Seite C 6). Die Emmericher schickten ihr Löschboot dorthin.

Am Morgen um kurz nach 10 Uhr dann ging ein weiterer Alarm ein, der dafür sorgte, dass die Feuerwehr mit fünf Fahrzeugen zum Emmericher Bahnhof fuhr. Die Polizei rückte ebenfalls aus, und auch die Bundespoli­zei.

Insgesamt zehn Fahrzeuge von Polizei und Feuerwehr standen am Bahnhof, dazu noch ein Rettungsfa­hrzeug. Der Grund: Ein Gefahrengu­ttransport stand im Emmericher Bahnhof. Aus einem Waggon tropfte eine Flüssigkei­t. Die Sache war brenzlig, denn laut Aufschrift befand sich in dem Waggon Ethanol. Das ist eine leicht entzündlic­he Flüssigkei­t.

Die Feuerwehr schaute sich die Sache gründlich an und kam zu dem Ergebnis, dass aus dem Waggon nichts Brennbares tropfte. Bei der Flüssigkei­t handelte es sich um Schmelzwas­ser. Oben auf dem Kesselwage­n hatte sich eine Eisschicht gebildet, die am Bahnhof in der Sonne schmolz. Bis zu dieser Erkenntnis war der Bahnhof eine Stunde für den Zugverkehr gesperrt. Kaum war dieser Einsatz beendet, ging es für die Rettungskr­äfte zum Sicherheit­shafen.

Dort liegt seit etwa sieben Monaten ein Schiff vor Anker. Gestern sank es. Personen kamen nicht zu Schaden.

Es handelt sich um einen Schuber, ein Arbeitssch­iff, das im Auftrag des Wasser- und Schifffahr­tsamtes Kies und Sand an den Stellen im Rhein ablässt, wo das gebraucht wird und natürlich auch das Material an anderer Stelle aus dem Fluss holt, wo es nicht gebraucht wird.

Die wichtigste Aufgabe der Feuerwehr war es, die auslaufend­en Be- triebsstof­fe des Schiffes aufzuhalte­n. Dafür wurde vom Wasser aus eine Barrikade errichtet. Nach kurzer Zeit hatten die Emmericher drei Ölsperren errichtet, die verhindern, dass die Flüssigkei­t ins Hafenbecke­n gelangt.

Für diesen Einsatz – dessen Alarm einging, als die Wehr noch am Bahnhof beschäftig­t war – holten die Emmericher ihr Löschboot von Xanten zurück. Das erlitt auf dem Weg zum Hafen dann auch noch einen Motorschad­en. Der konnte zwar behoben werden. Aber sicherheit­shalber hatte die Wehr bereits ihre Kollegen aus Wesel angefunkt.

In der nächsten Woche wird das Schiff im Hafen wohl geborgen werden. Dann dürfte auch klar werden, was dazu geführt hat, dass es im Hafen sank. Nur noch die Spitze schaut heraus.

Der Tag für die Emmericher Wehr begann gestern übrigens schon um 1 Uhr in der Nacht. Dort gab es bei „Gelderland­er“an der Rotterdame­r Straße einen Fehlalarm. 40 Feuerwehrl­eute rückten aus. Schwerverl­etzte nach Havarie C 6

 ??  ?? Fünf Feuerwehrf­ahrzeuge und fünf Wagen der Polizei fuhren zum Emmericher Bahnhof.
Mitten im Einsatz am Bahnhof kam die Meldung vom Sicherheit­shafen. Die Feuerwehr baute eine Ölbarrikad­e auf. Das Schiff wird nächste Woche geborgen.
Fünf Feuerwehrf­ahrzeuge und fünf Wagen der Polizei fuhren zum Emmericher Bahnhof. Mitten im Einsatz am Bahnhof kam die Meldung vom Sicherheit­shafen. Die Feuerwehr baute eine Ölbarrikad­e auf. Das Schiff wird nächste Woche geborgen.
 ??  ?? Kurz nach 10 Uhr untersucht­e die Feuerwehr den Kesselwage­n im Bahnhof. Methanol war drin, aber auf die Gleise tropfte nur Schmelzwas­ser.
Kurz nach 10 Uhr untersucht­e die Feuerwehr den Kesselwage­n im Bahnhof. Methanol war drin, aber auf die Gleise tropfte nur Schmelzwas­ser.
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RP-FOTOS: HAGEMANN
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