Vier Großeinsätze an einem Tag
Havarie gegenüber von Rees-Mehr, Alarm am Bahnhof, im Sicherheitshafen sinkt ein Schiff, nachts falscher Alarm.
EMMERICH Was für ein Tag in Emmerich: Die Emmericher Feuerwehr, die Polizei, die Bundespolizei und die Wasserschutzpolizei waren gestern in der Stadt im Einsatz.
Es begann am Morgen mit einem Hilfseinsatz der Feuerwehr Emmerich auf dem Rhein, wo es gegenüber von Rees-Mehr zu einer Havarie kam (mehr dazu auf der Seite C 6). Die Emmericher schickten ihr Löschboot dorthin.
Am Morgen um kurz nach 10 Uhr dann ging ein weiterer Alarm ein, der dafür sorgte, dass die Feuerwehr mit fünf Fahrzeugen zum Emmericher Bahnhof fuhr. Die Polizei rückte ebenfalls aus, und auch die Bundespolizei.
Insgesamt zehn Fahrzeuge von Polizei und Feuerwehr standen am Bahnhof, dazu noch ein Rettungsfahrzeug. Der Grund: Ein Gefahrenguttransport stand im Emmericher Bahnhof. Aus einem Waggon tropfte eine Flüssigkeit. Die Sache war brenzlig, denn laut Aufschrift befand sich in dem Waggon Ethanol. Das ist eine leicht entzündliche Flüssigkeit.
Die Feuerwehr schaute sich die Sache gründlich an und kam zu dem Ergebnis, dass aus dem Waggon nichts Brennbares tropfte. Bei der Flüssigkeit handelte es sich um Schmelzwasser. Oben auf dem Kesselwagen hatte sich eine Eisschicht gebildet, die am Bahnhof in der Sonne schmolz. Bis zu dieser Erkenntnis war der Bahnhof eine Stunde für den Zugverkehr gesperrt. Kaum war dieser Einsatz beendet, ging es für die Rettungskräfte zum Sicherheitshafen.
Dort liegt seit etwa sieben Monaten ein Schiff vor Anker. Gestern sank es. Personen kamen nicht zu Schaden.
Es handelt sich um einen Schuber, ein Arbeitsschiff, das im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamtes Kies und Sand an den Stellen im Rhein ablässt, wo das gebraucht wird und natürlich auch das Material an anderer Stelle aus dem Fluss holt, wo es nicht gebraucht wird.
Die wichtigste Aufgabe der Feuerwehr war es, die auslaufenden Be- triebsstoffe des Schiffes aufzuhalten. Dafür wurde vom Wasser aus eine Barrikade errichtet. Nach kurzer Zeit hatten die Emmericher drei Ölsperren errichtet, die verhindern, dass die Flüssigkeit ins Hafenbecken gelangt.
Für diesen Einsatz – dessen Alarm einging, als die Wehr noch am Bahnhof beschäftigt war – holten die Emmericher ihr Löschboot von Xanten zurück. Das erlitt auf dem Weg zum Hafen dann auch noch einen Motorschaden. Der konnte zwar behoben werden. Aber sicherheitshalber hatte die Wehr bereits ihre Kollegen aus Wesel angefunkt.
In der nächsten Woche wird das Schiff im Hafen wohl geborgen werden. Dann dürfte auch klar werden, was dazu geführt hat, dass es im Hafen sank. Nur noch die Spitze schaut heraus.
Der Tag für die Emmericher Wehr begann gestern übrigens schon um 1 Uhr in der Nacht. Dort gab es bei „Gelderlander“an der Rotterdamer Straße einen Fehlalarm. 40 Feuerwehrleute rückten aus. Schwerverletzte nach Havarie C 6