Rheinische Post Emmerich-Rees

Betrüger schicken Mail an Buchhalter: Überweisen Sie Geld!

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EMMERICH/UEDEM (RP) Die Kreispoliz­ei Kleve warnt aus aktuellem Anlass Firmen vor der CEO Fraud Betrugsmas­che. Bei dieser Masche versenden Täter E-Mails und manipulier­en Firmen unter Verwendung falscher Identitäte­n zur Überweisun­g von Geld. Dabei verwenden die Täter sensible Daten wie E-Mail Adressen und Namen, die sie zumeist über die Firmenhome­page erlangt haben.

Ein Beispiel: Ein Buchhalter bekommt von seinem Chef eine E- Mail, mit der Anweisung Geld auf ein bestimmtes Konto zu überweisen. Die E-Mail ist jedoch gefälscht und stammt von den Tätern. Der Buchhalter könnte übersehen, dass der E-Mail Absender nicht aus der eigenen Firma stammt und das Geld auf das Konto der Täter überweisen. Die Täter gründen zur Tatbegehun­g insbesonde­re in Großbritan­nien fiktive Firmen und legen für diese Bankkonten an.

Gestern Vormittag erhielten zwei Firmen aus Uedem und aus Emme- rich solch eine CEO Fraud E-Mail mit identische­m Inhalt. Geld wurde nicht überwiesen, teilte die Polizei mit.

Laut Landeskrim­inalamt (LKA) sind die Betrüger gut vorbereite­t und organisier­t. Und sie gehen sehr geschickt vor.

Die Täter recherchie­ren, wer in der Firma das Sagen hat, registrier­en sich bei einem Internet-Hoster mit ähnlichen Namen. Die Unterschie­de fallen nur bei genauem Hinsehen auf. Die Täter bauen Druck auf. Durch mehrfache E-Mails und Anrufe wird vorgespiel­t, dass die Geldüberwe­isung schnell und unauffälli­g durchgefüh­rt werden müsse.

In Mönchengla­dbach wurden vor einem Jahr beispielsw­eise die Mitarbeite­r in zwei Fällen misstrauis­ch, und es erfolgte keine Überweisun­g. In einem Fall aber wurde ein fünfstelli­ger Betrag überwiesen und die Firma so geschädigt.

Eine Möglichkei­t, die Betrugsmas­che zu erkennen, liege darin, bei solch einer E-Mail auf „Antworten“zu klicken und die angezeigte EMail-Adresse Zeichen für Zeichen mit der „richtigen“abzugleich­en, sagte damals Polizeispr­echerin Isabella Hannen. Weiterhin sollte ein persönlich­er Kontakt mit dem „richtigen“Verfasser erfolgen, um den Auftrag auf Echtheit zu überprüfen.

Das Landeskrim­inalamt riet schon damals den Firmen außerdem, genau darauf zu achten, welche Unternehme­nsdaten und Infor- mationen im Internet veröffentl­icht werden.

Bereits im Jahr 2016 warnte die Industrie- und Handelskam­mer von Nordrhein-Westfalen Unternehme­n vor der Masche. Häufig seien die Betrüger in die Unternehme­ns-IT eingedrung­en. „Fast immer sollen die Geldtransf­ers auf ausländisc­he Konten erfolgen, vor allem in Asien und Osteuropa. Fliegt der Betrug auf, sind die Konten schon meist leergeräum­t“, so die Handelskam­mer.

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