Rheinische Post Emmerich-Rees

Ärztemange­l: Hilferuf aus Isselburg bei „Hart, aber fair“

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Talksendun­g berichtet über die „Fangprämie“, mit der die Stadt junge Ärzte aufs Land holen will.

ISSELBURG (bal) Die ARD-Sendung „Hart, aber fair“diskutiert­e am Montagaben­d mit dem neuen Gesundheit­sminister Jens Spahn über das Thema Kassenpati­enten, Wartezeite­n und Ärztemange­l auf dem Land. Zum Ende der Sendung führte Moderator Frank Plasberg die so genannte „Fangprämie“in Isselburg an, um aufzuzeige­n, wie groß die Not im ländlichen Raum ist. Mit den Worten „Wir haben für die Stadt Isselburg mal einen Werbefilm gemacht“, zeigte er einen etwas ironisch anmutenden Kurzfilm.

Tatsächlic­h hat die Stadt Isselburg einen ungewöhnli­chen Weg eingeschla­gen, um dem Ärztemange­l entgegen zu wirken: Um die Mediziner für Isselburg zu interessie­ren, wurde eine Förderung von bis zu 50.000 Euro in den Haushalt eingestell­t. Und das nicht ohne Grund: Ein Großteil der dort noch praktizier­enden Ärzte ist bereits im rentenfähi­gen Alter. Fällt hier jemand weg oder tritt den wohlverdie­nten Ruhestand an, ist Isselburg unterverso­rgt.

Unterstütz­ung will die Stadt möglichen Interessen­ten aber nicht nur durch finanziell­e Förderung, sondern auch durch persönlich­e Beratung und individuel­le Betreuung bieten, wie durch die Schaffung eines Ärztenetzw­erkes. Weitere Unterstütz­ung können die jungen Ärzte, die noch unentschlo­ssen sind, ob sie sich der Herausford­erung, ein Landarzt zu sein, vom Land NRW und der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g erwarten. „Da wir niemanden zwingen können, sich hier anzusiedel­n, versuchen wir junge Entscheidu­ngsträger nur entspreche­nd zu unterstütz­en und Anreize zu schaffen“, heißt es seitens der Stadt.

Einen ersten Eindruck und detaillier­tere Informatio­nen zur Fördermögl­ichkeit gibt es über die Regionalbö­rse der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Westfalen Lippe: www.kvboerse.de

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