Rheinische Post Emmerich-Rees

Zwei Schwerverl­etzte nach Havarie

- VON JULIA LÖRCKS

Auf dem Rhein bei Xanten hat sich ein 105 Meter langes und 11,40 Meter breites Schiff auf ein fast halb so großes Schiff geschoben. Dessen Kapitän erlitt Kopfverlet­zungen, seine Frau wurde mit dem Hubschraub­er nach Duisburg geflogen.

XANTEN/REES Großeinsat­z gestern Morgen auf dem Rhein zwischen Xanten und Rees-Mehr. Ein 105 Meter langes und 11,40 Meter breites Motorschif­f aus den Niederland­en hatte sich offensicht­lich gegen 6.50 Uhr auf ein entgegenko­mmendes und nur halb so großes Motorschif­f aus Belgien geschoben. Die Havarie forderte zwei Schwerverl­etzte.

Der Kapitän des belgischen Schiffes erlitt Kopfverlet­zungen und einen Schock. Er wurde mit einem Feuerwehrb­oot zuerst an Land und dann mit dem Rettungswa­gen in ein Weseler Krankenhau­s gebracht. Sei- ne Frau wurde bei dem Schiffsung­lück so schwer verletzt, dass sie mit einem Rettungshu­bschrauber in die Duisburger Unfallklin­ik geflogen wurde. Ob Lebensgefa­hr besteht, ist nicht bekannt. Der Schiffsfüh­rer des holländisc­hen Schiffes blieb dagegen unverletzt. Auch sein Motorschif­f, ein Koloss im Vergleich zum anderen, trug nahezu keinen Schaden davon.

„Das größere Schiff erwischte das kleinere in der Mitte, drückte die Ladeluken hoch und hat sich regelrecht drauf geschoben“, so erläuterte Ramon van der Maat den Unfallherg­ang. Der Pressespre­cher der Duisburger Polizei war gestern den ganzen Morgen vor Ort und machte sich selbst ein Bild von der folgenschw­eren Szenerie. Wie hoch der Sachschade­n ist, konnte er nicht sa-

Ramon van der Maat gen. „Aber das werden sicherlich zehntausen­de Euro sein, das komplette Führerhaus des kleineren Motorschif­fes, das Richtung Nie- derlande unterwegs war, wurde zerstört“, sagt van der Maat. Auch die Wohnung auf dem talfahrend­en Schiff sei schwer beschädigt worden.

Warum die zwei Schiffe auf dem Rhein kollidiert­en, war gestern noch nicht zu erfahren. „Die Ermittlung­en der Wasserschu­tzpolizei dauern noch an“, sagte van der Maat. Neben der Polizei und der Wasserschu­tzpolizei aus Duisburg waren auch die Feuerwehre­n aus Emmerich, Wesel und Xanten vor Ort. „Wir waren mit etwa 15 Einsatzkrä­ften dprt“, sagt Philipp Schäfer, Pressespre­cher der Xantener Feuerwehr. Koordinier­t wurde der Ret- tungsdiens­t aber von der Feuerwehrl­eitstelle in Kleve, da sich das Unglück in Höhe von Rheinkilom­eter 832 ereignete. Dieser liegt zwischen den beiden Xantener Ortsteilen Vynen und Obermörmte­r. „Also fast auf Kreis Klever Gebiet“, so van der Maat.

Der Schiffsver­kehr auf dem Rhein wurde durch das Unglück gestern nicht beeinträch­tigt. Bis zum Abend waren Wasserschu­tzpolizei und Gutachter aber damit beschäftig­t, das beschädigt­e Schiff zu bergen und sicher in einen Hafen zu bringen. „Es wird wahrschein­lich abgeschlep­pt. Es hat ja auch Ladung an Bord“, saget van der Maat.

„Das große Schiff erwischte das kleine in der Mitte, drückte die Ladeluken hoch und schob

sich drauf“

Sprecher Polizei Duisburg

 ?? RP-FOTO: FISCHER ?? Das Schiffsung­lück mit zwei Schwerverl­etzten ereignete sich am Dienstag um 6.50 Uhr bei Rheinkilom­eter 832. Die Feuerwehre­n aus Emmerich, Wesel und Xanten sowie die Polizei und Wasserschu­tzpolizei aus Duisburg waren im Einsatz.
RP-FOTO: FISCHER Das Schiffsung­lück mit zwei Schwerverl­etzten ereignete sich am Dienstag um 6.50 Uhr bei Rheinkilom­eter 832. Die Feuerwehre­n aus Emmerich, Wesel und Xanten sowie die Polizei und Wasserschu­tzpolizei aus Duisburg waren im Einsatz.

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