Hülkenberg sagt Negativserie den Kampf an
Formel 1: Am Sonntag bestreitet der Emmericher das erste Saisonrennen in Australien. In diesem Jahr will er endlich mal aufs Podium.
EMMERICH Juan Manuel Fangio war 38 Jahre, zehn Monate und 19 Tage alt, als er seinen ersten Sieg in der Formel 1 feierte. 23 weitere sollten noch folgen, was in den 1950er-Jahren zu fünf WM-Titeln reichte. Der Argentinier ist damit der zweiterfolgreichste Pilot in der Geschichte der Formel 1. Der Emmericher Nico Hülkenberg wird im August 31 Jahre
Nico Hülkenberg alt und wartet nach nun 135 GrandPrix-Einsätzen weiter auf seinen ersten Podiumsplatz.
Nach den Beobachtungen aus den jüngsten Testfahrten von Barcelona könnte die rekordträchtige Negativ-Serie in diesem Jahr ein Ende finden. Denn Renault hat über den Winter den wohl größten Sprung aller Rennställe gemacht.
Doch die Zeit des Testens ist nun vorbei. Am kommenden Wochenende wird es wieder ernst. Dann beginnt mit dem Großen Preis von Australien die Saison 2018.
Für Nico Hülkenberg gilt es, die guten Eindrücke aus der Vorbereitung auf dem Meisterschaftsasphalt zu bestätigen. „Ich bin optimistisch“, sagt der 30-Jährige vor dem ersten Rennen im Albert Park von Melbourne. „Wir haben bei den Tests viele Erfahrungskilometer abgespult und entsprechend viele Da- ten gesammelt, was nicht selbstverständlich ist. Das war also sehr nützlich für das Team. Ich habe auch schon ein Jahr Erfahrung mit diesem Rennstall, und das ist mein Vorteil beim ersten Rennen.“
Der Emmericher selbst bezeichnet Melbourne als eine seiner Lieblingsstrecken. Die Zahlen seiner bisherigen Karriere spiegeln das allerdings nur bedingt wider.
Sechsmal war er an einem GrandPrix-Wochenende im Albert Park im Einsatz. In seinem Sauber-Jahr konnte er wegen eines Defekts an seinem Wagen überhaupt nicht starten, zweimal sah er zudem die Zielflagge nicht. Durchschnittlich holte Nico Hülkenberg in Australien 3,33 Punkte. Im vergangenen Jahr verpasste er die Punkteränge als Elfter knapp.
„Wir haben natürlich Fortschritte gemacht, nicht nur während der vergangenen Saison, sondern auch noch einmal über den Winter“, sagt der 30-Jährige, der aber auch deutlich macht, dass vieles im Moment noch Kaffeesatzleserei ist. „Wir können nicht wissen, wo wir im Vergleich zum Rest des Feldes stehen, bevor wir das Qualifying von Australien bestritten haben.“
In diesem Zusammenhang weist Cyril Abiteboul darauf hin, dass die Formel 1 kein Sprint, sondern ein Marathon ist. „Vor uns liegt eine lange WM, die aus 21 Rennen besteht, in denen viel passieren kann. Deshalb sind Stabilität und Beständigkeit sehr wichtige Faktoren und wir sind überzeugt, dass wir uns zu Beginn unseres dritten WerksteamJahres in diesen Bereichen verbes-
„Es ist eine großartige
Piste, die einige schnelle Passagen
hat“
sern konnten“, sagt der RenaultSportchef. Keinerlei Illusionen macht sich der Franzose beim Blick auf die Konkurrenz.
„Im Mittelfeld ist es sehr eng“, so Abiteboul. „Unser Ziel ist es, so in die neue Saison zu starten, wie wir das vergangene Jahr beendet haben: Vereint, voller Hingabe, hart im Kampf und bis zum Schluss mit Volldampf.“
58 Runden werden beim Australian GP am Sonntag auf der 5,303 Kilometer langen Strecke im Albert Park absolviert. „Es ist eine großartige Piste, die einige schnelle Passagen hat, obwohl es sich um einen Straßenkurs handelt“, sagt der Emmericher. „Der zweite Sektor ist wohl mein Lieblingsabschnitt, gleich nach den Kurven drei und vier folgt eine Rechtskurve, die schnell ist.“