Hülkenberg fährt die ersten Punkte ein
Formel 1: Der Emmericher wird beim Großen Preis von Australien in Melbourne Siebter und verbucht sechs Punkte. Sein Renault-Teamkollege Carlos Sainz fährt auf den zehnten Platz, hat aber mit Übelkeit im Cockpit zu kämpfen.
EMMERICH Eher gedämpfte Freude herrschte nach dem Saisonauftakt in der Formel 1 bei Renault. Nico Hülkenberg erreichte beim Großen Preis von Australien Platz sieben. Auch Teamkollege Carlos Sainz konnte als Zehnter noch einen Punkt holen. „Es ist ein zufriedenstellendes Resultat, aber in keinsterweise ein perfektes“, sagte Motorsportchef Cyril Abiteboul. „Nichtsdestotrotz zeigt es, dass wir Fortschritte machen. Sicherlich, um ein
„Die sechs Punkte, die ich eingefahren habe, sind die Belohnung für die harte Arbeit des
Teams“
Nico Hülkenberg gutes Ergebnis zu holen, muss alles rund laufen, von den Pitstopps bis zur Zuverlässigkeit. Zwei Autos in den Top Ten ist von daher ein solider Start in die Saison.“
Hülkenberg hatte im Qualifying die achtschnellste Zeit in den Asphalt von Melbourne gebrannt, ging aber von Position sieben ins Rennen, da Lokalmatador Daniel Ricciardo mit einer Strafe belegt worden war. Direkt vor dem Emmericher standen die beiden Haas mit Romain Grosjean und Erzrivale Kevin Magnussen. Der Renault hatte nach dem Start die Nase schon fast vorne, musste aber zur ersten Kurve doch zurückstecken.
Im weiteren Verlauf des Rennens zeigte sich, dass Magnussen und Grosjean zu stark waren, um auf der Strecke von einem Renault angegriffen zu werden. Doch des einen Leid ist des anderen Freud: Beide Haas mussten wegen Defekten je- weils unmittelbar nach ihren Reifenwechseln aufgeben. Wobei der Ausfall von Grosjean in der 24. Runde eine virtuelle Safety-Car-Phase auslöste.
Eben in dieser Runde war auch Nico Hülkenberg an die Box gekommen, um von seinen Ultrasoft-Reifen auf Soft-Reifen zu wechseln. „Wir hatten Glück, dass zwei Autos vor uns ausgefallen sind. Pech hatten wir aber mit dem Zeitpunkt des Safety-Cars“, sagte Nico Hülkenberg. „Aber so ist nun mal Renn- sport. Die sechs Punkte, die ich eingefahren habe, sind die Belohnung für die harte Arbeit des Teams.“
Der 30-Jährige hatte nämlich noch am Freitag über große Probleme bei der Balance geklagt. Erst im Q3-Abschnitt des Qualifyings, als es richtig zählte, war Hülkenberg schneller als sein Teamkollege.
„Der Freitag war kein guter Tag, aber wir haben es geschafft, am Samstag im Qualifying ein respektables Ergebnis zu erzielen und dann auch einen zufriedenstellenden Sonntag hinzubekommen“, sagte er. „Die Pace des Autos war stark und wettbewerbsfähig, aber wir wissen, dass wir noch eine Menge Arbeit vor der Brust haben. Insgesamt bin ich zufrieden, wie sich das Wochenende entwickelt hat.“
Carlos Sainz hatte im zweiten Renault mit Problemen zu kämpfen. „Zu Beginn des Rennens pumpte die Wasserversorgung unablässig und ich trank viel zu viel. Der volle Magen machte sich später bemerkbar. Ich war am Würgen und dachte, ich muss mich übergeben. Dieses Herumgeschwappe des Wassers im Magen bekam mir gar nicht. Selten war ich so froh, eine Zielflagge zu sehen“, sagte der Spanier.
Während Renault im vergangenen Jahr keinen Punkt zum Saisonauftakt holen konnte, stehen dieses Mal sieben Zähler auf der Habenseite. Auffällig war auch, dass alle sechs mit Renault-Motoren ausgestatteten Rennwagen in Australien in den Punkte-Rängen gelandet sind.