Rheinische Post Emmerich-Rees

Kritik aus Hüthum am Dachverban­d

- VON MONIKA HARTJES

St.-Georg-Schützen wollen sich öffnen, doch ihr Dachverban­d erschwert dies mit einer Mustersatz­ung.

HÜTHUM Bereits am 27. November 2015 beschlosse­n die Mitglieder der St.-Georg-Schützenbr­uderschaft einige Satzungsän­derungen, um ihre Satzung aus den 70er Jahren anzupassen. Sie hofften, dass diese zum 1. Januar 2016 genehmigt sein würden. Doch bis heute ist dieses Kapitel noch nicht erledigt. Denn in der Satzung steht, dass die Hüthumer Schützenbr­uderschaft offen für alle Menschen ist. „Leider hält unser Dachverban­d, der Bund der historisch­en deutschen Schützenbr­uderschaft­en, weiterhin an seiner konservati­ven Meinung fest, dass nur Mitglieder christlich­er Konfession­en der Schützenbr­uderschaft beitreten dürfen, also beispielsw­eise keine Geschieden­en, aus der Kirche Ausgetrete­ne oder Muslime“, erklärte Brudermeis­ter Christoph Scheers auf der Jahreshaup­tversammlu­ng, die am Samstag im Pfarrzentr­um am Koppelweg stattfand. „Wir haben nach Wegen gesucht, unseren Wunsch, offen für alle zu sein, unterzubri­ngen, aber der Bund besteht auf seine Mustersatz­ung, auch wenn sie teilweise von der Realität weit entfernt ist.“Präses Manfred Wiskamp betonte ebenfalls, dass er sehr enttäuscht sei von dieser konservati­ven Einstellun­g des Bundes.

Bis heute blieb der Dachverban­d dabei und ein Notar signalisie­rte dem Vorstand, dass die Satzung ohne Genehmigun­g des Bundes nicht vom Amtsgerich­t ins Vereinsreg­ister eingetrage­n werden würde. „Wir müssen also den Wortlaut des Bundes übernehmen“, sagte Scheers. Um nach etwa zweieinhal­b Jahren endlich die Sache beenden zu können, stimmten 63 der 65 anwesenden Schützen der Satzungs- änderung zu. Jetzt heißt es: „Mitglieder können Personen christlich­er Konfession­en werden, die unbescholt­en sind. Personen, die keiner christlich­en Konfession angehören, können im Einzelfall nach eingehende­r Prüfung gemäß dem Beschluss des Bundes der historisch­en deutschen Schützenbr­uderschaft­en vom 12.03.2017 aufgenomme­n werden, sofern sie sich zu den christlich­en Zielen der Bruderscha­ft glaubhaft bekennen und sich auf den Inhalt und die Ziele der Satzung verpflicht­en.“Wer in den geschäftsf­ührenden Vorstand gewählt wird, muss aber immer noch Mitglied einer christlich­en Kirche sein. Die Satzung tritt mit Eintragung ins Vereinsreg­ister offiziell in Kraft.

Einstimmig wiedergewä­hlt wurden Heinz-Dieter Höpken als erster stellvertr­etender Brudermeis­ter, Rudi Venhoven als stellvertr­etender Geschäftsf­ührer und Günter Langen als stellvertr­etender Schatzmeis­ter. Für die Wahl zum zweiten Beisitzer gab es drei Kandidaten, hier setzte sich Achim van Marwyk durch. Kassenprüf­er Georg Holtkamp bescheinig­te den Kassieren eine hervorrage­nde Kassenführ­ung. Für ihn wurde Sebastian Geitzke als neuer Kassenprüf­er gewählt.

Christoph Scheers lud alle Mitglieder, Familien und Freunde zum Osterfeuer am Ostersonnt­ag auf dem Festplatz an der Eltener Straße ein. Es beginnt gegen 19 Uhr. Da der amtierende Schützenkö­nig Jupp Verhoeven beim Bezirkssch­ützenfest im letzten Jahr in Rees-Feldmark den Vogel abschoss, findet das diesjährig­e Bezirkssch­ützenfest am Samstag, 26. Mai, in Hüthum statt.

Scheers informiert­e die Mitglieder über den Antrag eines Glasfasera­nschlusses für das vereinseig­ene Schützenha­us. 390 Mitglieder gehören der Bruderscha­ft an, mit dem Zug 10-Junioren unter Zugführer Gerrit Nieuwenhui­s gründete sich jetzt ein neuer Schützenzu­g. Der Brudermeis­ter erklärte, dass man für kleinere Arbeiten zur Instandhal­tung des Schützenha­uses weitere handwerkli­ch begabte Helfer und rüstige Rentner suche. Mit einem geselligen Beisammens­ein und einer Verlosung klang der Abend aus.

 ?? RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Bei der Abstimmung stimmten 63 von 65 Mitglieder­n für die Änderung der Satzung gemäß der Richtlinie­n des Dachverban­des. Jetzt dürfen im Einzelfall Nicht-Christen dem Verein beitreten, wenn sie sich einer Prüfung unterziehe­n.
RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Bei der Abstimmung stimmten 63 von 65 Mitglieder­n für die Änderung der Satzung gemäß der Richtlinie­n des Dachverban­des. Jetzt dürfen im Einzelfall Nicht-Christen dem Verein beitreten, wenn sie sich einer Prüfung unterziehe­n.

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