Rheinische Post Emmerich-Rees

Groko-Steuerplän­e werden ab 2021 zum Haushaltsr­isiko

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BERLIN (mar) Der Abbau des Solidaritä­tszuschlag­s und die weiteren steuerpoli­tischen Pläne der großen Koalition drohen in wenigen Jahren für den Bund zu einem erhebliche­n Haushaltsr­isiko zu werden, da jährliche Steuerausf­älle und Mehrausgab­en schrittwei­se auf 20 Milliarden Euro und mehr steigen werden. Das geht aus der Antwort des Bundesfina­nzminister­iums auf eine kleine Anfrage der Grünen hervor.

Demnach wird allein der ab 2021 geplante Abbau des Solidaritä­tszuschlag­s für 90 Prozent der Steuerzahl­er im ersten Jahr zehn Milliarden Euro und in den Jahren danach noch höhere Summen kosten. Auch die Anhebung des Kindergeld­es um monatlich 25 Euro kostet den Bund 2021 nach Angaben des Ministeri- ums rund vier Milliarden Euro, die Tendenz sei danach steigend. Hinzu kommt die Anhebung des Kinderfrei­betrags, die 2021 mit 1,7 Milliarden Euro zu Buche schlägt, ebenfalls mit steigender Tendenz.

Auch das Baukinderg­eld für junge Familien wird demzufolge bei voller Jahreswirk­ung nach zehn Jahren bis zu vier Milliarden Euro kosten. Hinzu kommen die geplanten Sonderabsc­hreibungen für Wohnungsin­vestoren, die nach früheren Erfahrunge­n mindestens jährliche Steuerausf­älle in dreistelli­ger Millionenh­öhe bringen. „Damit sind große Finanzieru­ngsproblem­e spätestens ab dem Jahr 2022 vorgezeich­net“, sagte Grünen-Politikeri­n Lisa Paus.

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