Rheinische Post Emmerich-Rees

L’Oréal Deutschlan­d wächst fünfmal schneller als Markt

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

DÜSSELDORF Das Geschäft beim Kosmetikko­nzern L’Oréal f loriert. „Wir sind mit den Ergebnisse­n auf dem deutschen Markt sehr zufrieden“, sagte Deutschlan­d-Chef Fabrice Mergabane gestern in der in Düsseldorf offiziell eröffneten Zentrale „J1“am Kennedydam­m. Auf 1,26 Milliarden Euro – ein Plus von 4,6 Prozent – sei der Umsatz gestiegen. Mit knapp 3,5 Milliarden verkauften Produkten vom Nagellack bis zur Hyaluron-Gesichtscr­eme sicherte sich der Kosmetikri­ese einen Marktantei­l von 17 Prozent vor den Konkurrent­en Coty, Beiersdorf, Henkel und Unilever.

Gut lief vor allem das Geschäft im Konsumgüte­rbereich mit Marken wie L’Oréal Paris, Garnier, Maybelline und Essie. Hier stiegen die Umsätze um 7,9 Prozent. Dagegen musste L’Oréal bei den profession­ellen Produkten, die etwa an Friseure verkauft werden, Einbußen von 0,7 Prozent hinnehmen.

Eine wachsende Bedeutung kommt dem Internetha­ndel zu. Bei L’Oréal (nach USA, China und Frank- reich der viertgrößt­e Markt) hat er im vergangene­n Jahr um 12,9 Prozent zugelegt und war mit einem Marktantei­l von neun Prozent erstmals in der Firmengesc­hichte der Wachstumst­reiber Nummer eins. „Digital und Beauty sind ein perfektes Match“, betonte Marketing-Chef Philipp Markmann. „E-Commerce ist nicht länger die Kirsche auf dem Kuchen, sondern der Kuchen.“Immer mehr Kunden seien auf mobilen Geräten, auf Youtube, Instagram, Netflix und Amazon unterwegs, was etwa die Werbung grundlegen­d verändere. Heute seien erfolgreic­he Spots acht Sekunden lang, und wer den Verbrauche­r nicht beim Daumenwisc­hen auf dem Touchscree­n im zwei Sekunden-Pitch fesseln könne, der habe verloren.

Marketing im digitalen Zeitalter sei datengetri­eben, so Markmann. Wobei der richtige Mix aus Offline und Online entscheide­nd für den Erfolg sei. „Wir nutzen alle Chancen, die das digitale Wachstum bietet“, sagt Markmann, der in seinem Team inzwischen promoviert­e Physiker als „Data Architect“oder „Data Scientist“beschäftig­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany